Sie war der älteste Mensch der Welt:
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Jeanne Louise Calment wird am 21. Februar 1875 in Arles (Südfrankreich) geboren. Mit 21 heiratet sie ihren Cousin zweiten Grades, einen Ladenbesitzer. Das ermöglicht ihr ein sorgenfreies Leben und Hobbys wie Tennis, Radfahren, Schwimmen, Rollschuhlaufen, Klavierspielen und Oper.

Ihre Tochter Yvonne stirbt 1934 mit 36 Jahren an einer Lungenentzündung. Acht Jahre später stirbt ihr Mann mit 74 Jahren an einer Vergiftung durch verdorbene eingemachte Kirschen. Jeanne Calment zieht ihren Enkel Frédéric auf, der Arzt wird, 1963 jedoch bei einem Motorradunfall ums Leben kommt. Schade um die guten Gene …

Jeanne Calment vor der Hochzeit im Jahr 1895 © Wikipedia
Jeanne Calment im Jahr 1915, mit 40 Jahren © Quelle: Wikipedia

Im Alter von 90 Jahren verkauft sie ihre Wohnung unter der aufschiebenden Bedingung ihres Todes und gegen Zahlung einer Rente von 2.500 Francs pro Monat an den damals 47-jährigen Rechtsanwalt Andre-François Raffray. Der hofft jedoch vergeblich darauf, mit ihrem Tod die Wohnung zu erwerben: er zahlt die Rente dreißig Jahre lang, bevor er stirbt, danach zahlt seine Witwe. Jeanne Calment wird 122 Jahre alt und damit der nachweislich älteste Mensch aller Zeiten.

Noch als 100-Jährige fährt sie Fahrrad. Bis zum Alter von 110 lebt sie alleine, dann zieht sie in ein Altersheim. Im Alter von 115 Jahren bricht sie sich bei einem Sturz zwei Knochen und ist fortan auf den Rollstuhl angewiesen. Mit 117 Jahren versucht sie das Rauchen aufzugeben, fängt jedoch nach einem Jahr wieder an. Erst mit 119 Jahren hört sie endgültig auf, allerdings nicht aus Sorge um ihre Gesundheit, sondern aus Stolz: infolge einer Erblindung ist sie nicht mehr in der Lage, sich selbst eine Zigarette anzuzünden – und sie hasst es, andere um Hilfe zu bitten.

Mit 120 Jahren erlangt sie eine gewisse Berühmtheit, weil sie sich im Zeitalter von Internet und mp3 noch an den Bau des Eiffelturms und an ihre Begegnung mit Vincent van Gogh erinnert (sie hatte ihn als Verkäuferin in einem Geschäft für Malerbedarf bedient und schildert ihn als schmutzig und unhöflich).

Trotz ihrer Blindheit bleibt Jeanne Calment bis zu ihrem Tod geistig rege. Sie selber führt ihr hohes Alter auf den Genuss von Olivenöl, Knoblauch, Gemüse und Portwein zurück. Das Altersheim, in dem sie ihre letzten Lebensjahre verbracht hat, trägt heute ihren Namen.

Jochim Schiller

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