Illustration von zwei älteren Menschen, die digitale Geräte erkunden, umgeben von Symbolen für Technologie und Gesundheit, darunter Pflanzen, Symbole, abstrakte Designs und Innovationen.

Für Innovationen gibt es kein Höchstalter: Das Potenzial Älterer besser nutzen 5/5 (5)

Ältere tragen erheblich zu Innovationen bei • Beschäftigung im Ruhestand erleichtern • Ältere systematisch in die Gründungsförderung integrieren • Digitale Teilhabe Älterer verbessern • Potenziale digitaler Innovationen im Gesundheits- und Pflegesystem heben

Die Expertenkommission Forschung und Innovation mahnt in ihrem Jahresgutachten: Angesichts des drohenden Fachkräftemangels muss Deutschland die Innovationspotenziale Älterer künftig besser nutzen. Zudem fordert die sechsköpfige Expertenkommission die Stärkung der Digitalkompetenzen älterer Menschen, um deren Teilhabe in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft zu sichern.

Illustration von zwei älteren Menschen, die digitale Geräte erkunden, umgeben von Symbolen für Technologie und Gesundheit, darunter Pflanzen, Symbole, abstrakte Designs und Innovationen.

Ältere: Die unerwarteten Innovatoren

Die Expertenkommission hat herausgefunden, dass ältere Menschen bereits einen erheblichen Beitrag zu Forschung, Entwicklung und Innovation leisten. Ihre aktive Beteiligung ist fast so häufig wie die der Jüngeren, und auch im Bereich der Patentanmeldungen spielen sie eine wichtige Rolle. Prof. Dr. Uwe Cantner von der Universität Jena betont: „Wir müssen attraktive Bedingungen schaffen, um dieses wertvolle Wissen auch nach dem Eintritt in den Ruhestand weiter nutzen zu können.“

Beschäftigung im Ruhestand erleichtern

Die Kommission sieht großes Potenzial in der projektbezogenen Weiterbeschäftigung von Ruheständlern als Senior Experts. Sie schlägt vor, Plattformen für deren Vermittlung zu unterstützen und arbeitsrechtliche Hindernisse abzubauen. Dies soll helfen, das Wissen und die Erfahrungen Älterer weiterhin zu nutzen und gleichzeitig deren Aktivität und Engagement im Ruhestand zu fördern.

Ältere systematisch in die Gründungsförderung integrieren

Ältere sind nicht nur als Arbeitnehmer, sondern auch als Unternehmer innovativ. Ihre Gründungen sind oft technologiebasiert, bringen Marktneuheiten hervor und haben eine höhere Überlebensrate am Markt. Die Expertenkommission empfiehlt daher, ältere Gründer systematisch in die Förderprogramme für Start-ups zu integrieren.

Digitale Teilhabe Älterer verbessern

Die Förderung der Digitalkompetenzen Älterer ist ein weiterer wichtiger Punkt. Prof. Guido Bünstorf von der Universität Kassel erklärt: „Die Stärkung der Digitalkompetenzen hilft nicht nur gegen Ausgrenzung, sondern ermöglicht auch ein längeres selbstständiges Leben im gewohnten Umfeld.“ Die Kommission sieht in der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung eine Chance, älteren Menschen digitale Fähigkeiten zu vermitteln.

Digitale Innovationen im Gesundheitswesen: Die Zukunft ist jetzt

Die doppelte Herausforderung des deutschen Gesundheits- und Pflegesystems durch die alternde Gesellschaft und den Pflegekräftemangel erfordert dringend digitale Innovationen. Diese sind sowohl für Nutzer als auch Anbieter von Gesundheits- und Pflegeleistungen wichtig. Die Kommission mahnt, medizinisch-technologische Entwicklungen systematisch in die Ausbildung zu integrieren.

 

Wer ist die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI)?
Die Expertenkommission Forschung und Innovation, ein wichtiger Berater der Bundesregierung seit 2008, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Stärken und Schwächen des deutschen Innovationssystems zu analysieren und Vorschläge für die Forschungs- und Innovationspolitik zu entwickeln. Mit ihren Erkenntnissen zeigt sie auf, wie wir das Potenzial aller Generationen für eine fortschrittliche und inklusive Zukunft nutzen können. www.e-fi.de

Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

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