Portrait der Künstelrin Margareta, in ihrem Garten sitzend, sprechend und gestikulierend

LIVVING Filmportrait: Margareta – zufriedenes Leben im Alter mit Kunst 5/5 (11)

Zufrieden im Alter mit einem Leben voller Kunst, Ideen und Begegnungen: Hör niemals auf, neu anzufangen!

„Ich empfinde das Alter als einen sehr angenehmen Zustand!“

Ruhig und tiefgründig erleben wir die 70-jährige Künstlerin Margareta Biegert-Simm, die uns mitnimmt in ihr Haus, mit dem sie ihre Lebensgeschichte verbindet, in die Papierwerkstatt, in der sie arbeitet und an weitere Orte, die ihr viel bedeuten. Mit großer Offenheit spricht sie über ihre Schicksalsschläge und über ihre Einstellung dem Leben gegenüber. „Das Alter“, so sagt sie, „gibt mir die Möglichkeit, auf mein Leben zurückzublicken“. Entstanden ist ein atmosphärisches, tiefgründiges Porträt, in dem ihre Begeisterung für Kunst im Zentrum steht.

© LIVVING / Wolfgang Lanzenberger

Kraft und Zuversicht im Alter – durch das Leben selbst und Inspirationen auf Reisen

Woher sie ihre Energie nimmt, wird sie oft gefragt. Die vielen Zufälle in ihrem Leben, die im Rückblick alle Sinn ergeben, im Prinzip also das Leben selbst sei es, das ihr immer wieder die Kraft gebe, sagt Margareta. Außerdem ist sie gerne auf Reisen – zum Beispiel auf der Kunstbiennale in Venedig, zu der wir sie ebenfalls begleiten durften.

Streifen von Licht und Schatten auf einer Wand, davor die Künstlerin Margareta, die Hand an die Wand gelegt
Licht und Schatten – im Leben wie in der Kunst Themen, mit denen sich Margareta auseinandersetzt. © LIVVING / Wolfgang Lanzenberger

Margaretas Leben: Geprägt von Beständigkeit, Kunst und Lehrtätigkeit

Viel Kontinuität gab es in ihrem Leben – durch ihre Familie und ihre Verbundenheit mit dem Ort, an dem sie lebt, durch 40 Jahre Ehe und ihre langjährige Tätigkeit als begeisterte Kunstlehrerin. Die letzten 15 ihrer 40 Berufsjahre hat sie selbst wiederum Kunstlehrer:innen ausgebildet und hofft, dass sie auch ihnen die Begeisterung Kunst zu vermitteln mitgeben konnte.

Auseinandersetzung mit Licht und Schatten, im Leben wie in der Kunst

Ihre Beziehung zu ihrem Mann war sehr eng. Als er vor einigen Jahren innerhalb kurzer Zeit an einer Krebserkrankung starb, war das für sie ein großer Schlag. Die künstlerische Auseinandersetzung hat ihr in dieser Zeit sehr geholfen. Und ein alter Freund, der sich zufällig wieder meldete und sie ohne viele Worte verstand. Weil er selbst in der gleichen Situation war.
In der Beziehung mit dem Freund aus früherer Zeit fühlt sie sich manchmal wie in die Jugend zurückversetzt. Sich im Alter noch einmal so jung zu fühlen – einfach toll!

Künstlerin Margareta mit spaziert vor einer Backstein-Ruine
Mit ihm teilt sie große Gefühle: Der alte Freund meldete sich zufällig zur richtigen Zeit wieder © LIVVING / Wolfgang Lanzenberger

Als Kind wollte sie Erfinderin werden

„Ich habe meine Kindheit auf der Treppe verbracht – zwischen der Wohnung meiner Eltern und der Wohnung meiner Großmutter.“ Durch ihr vieles Alleinsein als Kind habe sie eine intensive Fantasie entwickelt und sei zu einer kleinen Erfinderin geworden.

Dass es ein großes Geheimnis gab und bestimmte Dinge nicht angesprochen werden durften, hat ihr Leben sehr geprägt, sagt sie.

… und wurde Künstlerin, Kunstlehrerin und Autorin

Auch als Autorin hat sich die am Staffelsee lebende Frau und Mutter von drei erwachsenen Kindern einen Namen gemacht. Als sie dem Familiengeheimnis auf die Spur kam, begann sie zu schreiben. Daraus entstand das Buch zu ihrer Lebensgeschichte „Das Mädchen auf der Treppe“, das im Herbig-Verlag erschien.
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Künstlerin und Autorin Margareta auf der Treppe sitzend, in der Hand ihr Buch "Das Mädchen auf der Treppe"
Das Familiengeheimnis brachte sie zum Schreiben © LIVVING / Wolfgang Lanzenberger

Schwere Krankheiten und Dankbarkeit für das geschenkte Leben

Mit nur 39 Jahren erlitt sie einen Schlaganfall, der sie blind machte. Ihr wichtigstes Sinnesorgan als Künstlerin wurde ihr genommen. Zum Glück war sie jung genug, dass ihr Körper sich komplett erholte. Zwei weitere schwere Erkrankungen hat sie überlebt, zurück bleibt eine große Dankbarkeit und fast schon ein Gefühl der Verpflichtung, ihr „geschenktes Leben“ gut zu machen und zu schauen, was ihre Lebensaufgaben sein mögen.

 

Das Alter in Gelassenheit genießen

Ruhiger ist ihr Leben im Alter geworden, sagt sie. Sie hat weiterhin viele Ideen, die verwirklicht werden wollen. Der Unterschied ist: Sie erlebt sich nicht mehr so getrieben wie früher. „Ich widme mich intensiv meinen Ideen und es entsteht etwas Neues in ruhiger Besonnenheit.“ Sie fühlt sich dabei lebendig, ruhig und glücklich. Und das spürt man in jeder Sekunde dieses Films.

 

Portrait der Künstlerin Margareta, in ihrem Garten sitzend, lachend
Die lebensfrohe Künstlerin ist zufrieden und dankbar. © LIVVING / Wolfgang Lanzenberger

Neues zu beginnen ist in jedem Alter möglich

„Hör niemals auf, neu anzufangen. Vielleicht ist das mein Rezept.“

LIVVING Filmportraits: Was im Alter wirklich zählt? Lebe deinen Traum!

Wenn wir älter werden verspüren viele diesen Hunger nach „Mehr“…
Nicht nach Geld oder materiellen Dingen, sondern nach Tiefe, Weite und Gelassenheit.

In unseren LIVVING Videoportraits stellen wir Ihnen faszinierende Persönlichkeiten vor, die ihre Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens gefunden haben. Der erfahrene Kameramann, Regisseur und Dokumentarfilmer Wolfgang Lanzenberger und sein Filmeditor Günter Stolz verstehen es, die porträtierten Personen einfühlsamen kennenzulernen und sie authentisch, unaufgeregt und liebenswert filmisch in Szene zu setzen.

Begleiten auch Sie diese interessanten Menschen mit den LIVVING-Filmportraits ein Stück in ihrem Alltag. Lernen Sie ihre Geschichten und Erfahrungen kennen: Was ist ihnen im Leben wichtig, wie haben sie ihre Ziele erreicht und was inspiriert sie?

Jeder von ihnen hat einen einzigartigen Ansatz, seine Leidenschaft zu leben und ein erfülltes Leben zu führen. Lassen Sie sich von ihren unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen inspirieren und staunen Sie, wie vielfältig und erfüllend das Leben im Alter sein kann.

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