Gemeinschaftlich, nachhaltig und voller Lebensfreude. Lisa Frohn zeigt, wie aus Träumen vom gemeinschaftlichen Wohnen Realität wird – und welche Schritte dorthin führen.
„Träumen allein reicht nicht. Man muss es wollen. Und wollen allein reicht auch nicht. Man muss es auch können. Und wer nicht kann, kann lernen.“ Ein Buch, das Mut macht, Neues zu wagen.
Worum geht es in dem Buch?
Lisa Frohn beleuchtet die Vielfalt gemeinschaftlicher Wohnprojekte und die Menschen dahinter. Ob Mehrgenerationenwohnen, ökologische Lebensgemeinschaften oder Projekte für Senioren: Sie zeigt, wie solche Wohnformen entstehen, welche Herausforderungen dabei auftreten und warum sie eine Bereicherung für alle Beteiligten sind. Ihr Ziel ist es, diese „soziale Bewegung sichtbar zu machen und mit ihr die Frauen und Männer, die sie in Gang gesetzt haben.“
Das Buch basiert auf einer intensiven Recherche und zahlreichen Interviews mit Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Projektinitiatoren. Besonders beeindruckend sind die vielfältigen Geschichten, die zeigen, dass jede Gruppe „mit Enthusiasmus, Vorfreude und visionärer Energie“ beginnt – und wie diese Energie in konkreten Wohnprojekten mündet.
Beispiele aus dem Buch: Wohnprojekte, die Mut machen
• Quartier am Albgrün, Karlsruhe
Dieses Projekt vereint drei verschiedene Rechtsformen: Eigentumswohnungen, Mietwohnungen und eine Wohnbaugenossenschaft. Es ist ein gelungenes Beispiel für ein generationenübergreifendes Wohnprojekt, in dem Vielfalt gelebt wird. „Wir wollten erreichen, dass wir ein echtes Mehrgenerationen-Wohnprojekt sind.“ Hier gibt es neben Wohnraum auch eine Arztpraxis, eine Physiotherapie und Gemeinschaftsräume.
• Beginenhof Köln-Widdersdorf
Ein genossenschaftliches Projekt, das speziell für Frauen konzipiert wurde. Es bietet nicht nur Wohnraum, sondern auch eine starke Gemeinschaft, die gegenseitige Unterstützung fördert. Die Initiatorinnen schufen „einen Ort, der Frauen Raum für ein selbstbestimmtes und gemeinschaftliches Leben gibt.“
• Lebensräume in Balance, Köln
Ein ambitioniertes Wohnprojekt, das darauf abzielt, älteren Menschen Selbstbestimmung zu ermöglichen und gleichzeitig Gemeinschaft zu fördern. Die Teilnehmer berichten: „Ich nehme mein Älterwerden in die eigene Hand.“ Dieses Projekt kombiniert gemeinschaftliches Wohnen mit einer engen Verankerung im Stadtteil.
• wagnis eG, München
Eine Genossenschaft, die auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit setzt. „Konkrete Projekte mit konkreten Menschen“ lautet das Motto. Die Bewohner schätzen die Mischung aus privatem Rückzug und lebendigem Gemeinschaftsleben.
• Möckernkiez, Berlin
Ein Vorzeigeprojekt für barrierefreies Wohnen und soziale Vielfalt. Hier leben Menschen jeden Alters und verschiedener Hintergründe zusammen. „Hier ist der ganze Kiez barrierefrei“, betont ein Bewohner stolz.
• Wohnprojekt Brühl 55plus
Ein Wohnprojekt speziell für Menschen über 55, das den Übergang ins Alter erleichtert. „Vertrauen spielt eine große Rolle“, berichtet eine Bewohnerin. Dieses Projekt zeigt, wie generationsspezifische Bedürfnisse berücksichtigt werden können.
Tipp: Diese und andere Wohnprojekte für das Leben im Alter finden Sie sortiert nach Bundesländern hier in unserem LIVVING Wohnprojekte-Finder
Die 10 wichtigsten Erkenntnisse aus dem Buch:
- Gemeinsam statt einsam:
Gemeinschaftliches Wohnen reduziert Einsamkeit und fördert soziale Kontakte. „Wer allein wohnt, wird eher krank, als wer in selbst gewählter und selbstbestimmter Gemeinschaft wohnt.“ - Nachhaltigkeit im Fokus:
Ökologische Bauweisen, Energieeffizienz und Gemeinschaftsflächen spielen in vielen Projekten eine zentrale Rolle. „Wohnprojekte legen Wert auf bewussten Umgang mit Ressourcen und auf eine Architektur, die das Gemeinschaftsleben fördert.“ - Vielfalt ist Stärke:
Projekte vereinen Menschen unterschiedlicher Lebensphasen. „Wir wussten: Wir wollen anders leben. Wir möchten nicht in einem Wohnsilo verkommen.“ - Konflikte gehören dazu:
Auseinandersetzungen sind normal und gehören zum Lernprozess. „Man muss auch in der Lage sein, mit seinen Wünschen einen Schritt zurückzutreten, damit es für alle passt.“ - Gemeinschaftsräume sind essenziell:
Diese fördern das Zusammenleben und sind zentrale Begegnungsorte. „Ohne Gemeinschaftsräume geht Gemeinschaftsleben nicht.“ - Selbstorganisation ist der Schlüssel:
Gruppen organisieren sich als Genossenschaften, Vereine oder andere rechtliche Strukturen. „Für das Gelingen eines Wohnprojekts ist beides wichtig: das Ideelle und das Materielle.“ - Zeit und Geduld sind notwendig:
Vom ersten Treffen bis zum Einzug können viele Jahre vergehen. „Am Anfang eines jeden Projekts steht ein Traum. Eine Vorstellung. Eine Vision.“ - Unterstützung durch Kommunen hilft:
Günstige Grundstücke und Beratung können Projekte erleichtern. „Kommunen sollten Wohnprojektgruppen als Initiativen gesellschaftlichen Engagements sehen.“ - Vielfältige Rechtsformen:
Ob Genossenschaft, Mietmodell oder Eigentum – jede Gruppe findet ihren Weg. „Jedes einzelne Projekt hat seine persönliche und individuelle Geschichte.“ - Ein Schritt in die Zukunft:
Gemeinschaftliches Wohnen ist eine Antwort auf soziale und ökologische Herausforderungen. „Gemeinsam könnten wir es schaffen, Wohnen besser und bezahlbarer zu gestalten.“
Warum wir dieses Buch empfehlen?
Lisa Frohn inspiriert, aktiv zu werden und Träume in die Tat umzusetzen. Mit ihrem Buch eröffnet sie Perspektiven für ein Leben in Gemeinschaft, das Sicherheit, Freude und Nachhaltigkeit verbindet. Es ist eine Ermutigung, neue Wege zu gehen und die Wohnzukunft aktiv mitzugestalten.
„Wer ist bereit, Verantwortung zu übernehmen? Wer ist bereit, neue Strukturen zu schaffen und Unternehmen zu gründen? Wer ist bereit anzufangen?“ Dieses Buch liefert die Antworten – und macht Mut, Teil dieser Bewegung zu werden.
- Verlag: oekom verlag GmbH
- Erscheinungstermin: 6. Dezember 2018
- 344 Seiten
- ISBN: 978-3962380762
- Autorin: Lisa Frohn