Elke Schillings Buch bietet eine umfassende und einfühlsame Auseinandersetzung mit dem Thema Einsamkeit. Durch ihre langjährige Erfahrung als Gründerin von Silbernetz, einem telefonischen Gesprächsangebot für einsame Ältere, gibt die Autorin Einblicke in die Leben von Menschen, die sich isoliert und alleingelassen fühlen.
Tipp: In unserem LIVVING-Podcast erzählt Elke Schilling über ihre Arbeit bei Silbernetz und ihren Kampf gegen Einsamkeit im Alter.
Inhaltsverzeichnis
Einsamkeit: Ein verborgenes Leid
Elke Schilling beginnt mit einer detaillierten Betrachtung der Einsamkeit. Sie beschreibt, wie dieses Gefühl nicht nur ältere Menschen, sondern Individuen aller Altersgruppen betrifft. Mit berührenden Geschichten aus ihrer Praxis illustriert sie, wie Einsamkeit das Wohlbefinden und die Lebensqualität beeinträchtigt. Sie erklärt, dass Einsamkeit oft ein schleichender Prozess ist, der durch Verluste wie den Tod eines Partners, das Ende der Berufstätigkeit oder durch gesundheitliche Einschränkungen beschleunigt wird.
Vorurteile: Die unsichtbaren Mauern
In einem weiteren Kapitel geht Elke Schilling auf die gesellschaftlichen Vorurteile ein, die mit Einsamkeit und Alter verbunden sind. Sie argumentiert, dass ältere Menschen oft aufgrund von Stereotypen marginalisiert werden, die sie als abhängig und unproduktiv darstellen. Diese Vorurteile verstärken die Isolation und verhindern, dass ältere Menschen die Anerkennung und Integration erfahren, die sie verdienen.
Generationskonflikt: Brücken bauen
Die Autorin beleuchtet auch den oft zitierten Generationskonflikt, der sich in der Diskrepanz zwischen den Erwartungen junger Menschen und den Realitäten der älteren Generation manifestiert. Schilling plädiert für mehr Verständnis und Kommunikation zwischen den Generationen, um Vorurteile abzubauen und gemeinsame Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden.
Ängste: Der Schatten übermorgen
Ängste spielen eine zentrale Rolle in den Erfahrungen der Einsamkeit. Elke Schilling zeigt auf, wie die Angst vor Verlust, vor dem Unbekannten und vor Ablehnung Menschen davon abhält, neue Beziehungen zu knüpfen oder bestehende zu pflegen. Sie gibt praktische Ratschläge, wie man diese Ängste überwinden und ein erfüllteres soziales Leben führen kann.
Hohes Alter: Mehr als nur die Jahre zählen
Ein weiteres wichtiges Thema ist das hohe Alter. Elke Schilling betont, dass das Alter eine Chance für Wachstum und Neuanfang bieten kann, und widerspricht der gängigen Auffassung, dass das Alter ausschließlich mit Verlust und Abbau verbunden ist. Sie präsentiert inspirierende Beispiele von Menschen, die im Alter neue Interessen und Leidenschaften entdeckt haben.
Sterben: Das letzte Tabu
Der Umgang mit dem Tod und dem Sterben ist ein weiteres zentrales Thema. Elke Schilling kritisiert, dass dies ein Tabuthema ist, welches von vielen gemieden wird. Sie plädiert dafür, das Gespräch über den Tod zu enttabuisieren, um den betroffenen Personen und ihren Angehörigen eine bessere emotionale Unterstützung zu bieten.
Jahre mit Leben füllen: Was geht?
Abschließend reflektiert Elke Schilling darüber, wie man seine Jahre mit Leben füllen kann, anstatt nur zu leben, um die Jahre zu füllen. Sie bietet konkrete Vorschläge, wie ältere Menschen aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und ihre Erfahrungen an jüngere Generationen weitergeben können. Dieses Kapitel ist ein Appell, das volle Potenzial jedes Lebensabschnitts zu erkennen und zu nutzen.
Warum Sie dieses Buch lesen sollten?
Elke Schillings „Die meisten wollen einfach mal reden“ ist ein wichtiges Buch für alle, die die Mechanismen der Einsamkeit verstehen und überwinden wollen. Es ist eine Quelle der Inspiration und ein praktischer Leitfaden, der zeigt, wie wichtig Zuhören, Sprechen und Verstehen in unserem sozialen Miteinander sind. Es ist eine Lektüre, die nicht nur informiert, sondern auch die Kraft hat, Leben zu verändern.
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»Die meisten wollen einfach mal reden«
- Verlag: Westend
- Erscheinungstermin: 29.01.2024
- 205 Seiten
- ISBN: 978-3-86489-432-9
- Autorin: Elke Schilling