Von Senioren-WG bis Genossenschaft: Möglichkeiten und Fallstricke des gemeinschaftlichen Wohnens für Senioren.
Wie wollen wir im Alter leben? Diese Frage beschäftigt viele von uns. In diesem LIVVING Podcast gibt Birgit Danschke, Fachanwältin für Miet- und Wohneigentumsrecht und Vorstandsmitglied der WGBG, der Wirtschaftsgenossenschaft Berliner Grundbesitzer, faszinierende Einblicke in innovative Wohnkonzepte für Senioren.
Von WGs bis zu Genossenschaften – Birgit Danschke zeigt auf, wie wir unser Leben im Alter aktiv und gemeinschaftlich gestalten können.
Und das sind unsere Themen:
Inhaltsverzeichnis
Barrierefrei wohnen – aber wie?
Viele Senioren möchten so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben. Doch oft sind Anpassungen nötig. „Grundsätzlich besteht ein Anspruch darauf, dass eine Wohnung so weit als möglich barrierefrei gestaltet wird“, erklärt Birgit Danschke.
Ob Treppenlift oder bodengleiche Dusche – Mieter haben das Recht, solche Umbauten zu beantragen. Allerdings warnt die Expertin: „Wenn man das einfach so macht, könnte das fatale Folgen für das Mietverhältnis haben.“
Der Vermieter muss also immer einbezogen werden.
Von der Alters-WG bis zum Mehrgenerationenhaus
Birgit Danschke berichtet von inspirierenden Projekten. Eine Hausbesitzerin in Zehlendorf beispielsweise vermietet gezielt an Freundinnen: „Ich möchte alle meine Freundinnen um mich scharen im Alter“, zitiert Birgit die Dame.
Ein anderes faszinierendes Beispiel findet sich auch am Maybachufer. Dort haben sich Menschen um die 50 zusammengetan und einen Dachboden zu Gemeinschaftswohnungen umgebaut. „Das finde ich ein ganz, ganz tolles Projekt“, schwärmt Birgit Danschke. „Die machen auch ganz viel Veranstaltungen und leben das tatsächlich zusammen.“
Gemeinsam wohnen:
Rechtliches Minenfeld oder machbare Herausforderung?
Wer eine Alters-WG gründen möchte, hat gute Karten. „Vom Prinzip her ist das ganz einfach“, sagt Danschke. Mieter haben einen Anspruch auf Untervermietung. Interessant wird es bei größeren Projekten. Hier rät die Expertin zum genossenschaftlichen Modell: „Im Gegensatz zum Wohnungseigentum biete es weniger Streitpotenzial und mehr Gemeinschaftsgefühl.“
Genossenschaften – das Zukunftsmodell?
Birgit Danschke ist überzeugt: Genossenschaften sind ideal für gemeinschaftliches Wohnen im Alter. „Du hast ein ganz sicheres, stabiles Mietverhältnis“, erklärt sie. Als Paradebeispiel nennt sie das Modellprojekt Möckernkiez in Berlin – ein ganzes Neubauviertel mit 14 Wohngebäuden als Genossenschaft. „Durch dieses genossenschaftliche Prinzip ist man halt miteinander verbunden“.
Herausforderungen meistern: Praktische Tipps für die Umsetzung
Natürlich gibt es auch Herausforderungen, wenn man ein ein gemeinschaftliches Wohnprojekt angehen möchte. Birgit Danschke geht im Gespräch auf die juristischen und praktischen Aspekte ein, die bei der Umsetzung solcher Wohnprojekte beachtet werden müssen.
Sie gibt wertvolle Ratschläge, wie man den ersten Schritt macht – sei es durch die Gründung einer Genossenschaft oder die Umgestaltung einer bestehenden Immobilie. „Man darf den Aufwand nicht unterschätzen“, warnt sie, „aber wer sich frühzeitig mit der Idee einer Genossenschaft auseinandersetzt, schafft sich die besten Voraussetzungen für ein sorgenfreies Leben im Alter.“
Rechtzeitig gemeinsam planen
Das Fazit von Birgit Danschke ist klar: Ein erfülltes Leben im Alter beginnt mit der richtigen Planung. „Je älter man wird, desto schwieriger wird es, Veränderungen anzugehen. Darum sollte man sich frühzeitig überlegen, wie man leben möchte,“ rät sie.
Wer sich frühzeitig mit den eigenen Wohnwünschen auseinandersetzt und den Mut hat, neue Wege zu gehen, kann im Alter nicht nur in Sicherheit, sondern auch in Gemeinschaft und Freude leben.
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