Ein Mann mit Brille und Bart lächelt und trägt ein schwarzes T-Shirt mit einem kleinen blauen Logo auf der Brust. Er steht vor einem beigen Hintergrund und verkörpert das herzliche Gemeinschaftsgefühl einer Generationen-WG.

Interview mit Jonas Deußer: Wie Generationen-Wohngemeinschaften in Berlin neue Verbindungen schaffen zwischen Alt und Jung 5/5 (4)

Zwei Generationen, ein Zuhause: die „Generationen-WG“ Berlin bringt junge Menschen ab 18 Jahren als Untermieter mit Personen ab 60 zusammen. So sollen gleichzeitig Wohnungsmangel und soziale Isolation bekämpft werden.

Hintergrund: In Berlin leben über 1 Million Menschen über 60 Jahren, 300.000 davon alleine. Dennoch verfügen Personen über 60 in Berlin im Schnitt über 70 Quadratmeter Wohnfläche. Raum, der oft ungenutzt bleibt und für Senior:innen mit kleiner Rente eventuell schwer zu finanzieren ist.

Eine besonders drängende Problematik ist gleichzeitig die Wohnungsnot, die sowohl jüngere als auch ältere Menschen betrifft. Doch mit Kreativität und sozialem Engagement entstehen oft unverhoffte Lösungen, die das Potenzial haben, Leben zu verändern. Eines dieser bemerkenswerten Projekte ist die „Generationen-WG Berlin“, gestartet am 1. Oktober 2024 und initiiert von Jonas Deußer. Im LIVVING Podcast gewährte uns Jonas tiefere Einblicke in seine Vision und in die Umsetzung seiner außergewöhnlichen Idee.

Und das sind unsere Themen:

Das Konzept der Generationen WG Berlin

Die Idee basiert auf einem ausgewogenen Miteinander, bei dem beide Seiten profitieren. „Es ist uns wichtig, dass die Unterstützung in beide Richtungen geht – junge Menschen helfen den älteren, aber auch umgekehrt“, erklärt Jonas. Anders als bei anderen Modellen wie „Wohnen für Hilfe“ soll keine Verpflichtung zu pflegerischen Aufgaben bestehen, sondern ein echtes Gemeinschaftsleben entstehen.

Seitenportrait von Jonas Deußer vor Plakat mit Sonay soziales Leben e.V. Logo
Jonas Deußer

Matching-Prozess und Wohnbegleitung

Ein besonderes Highlight des Projekts ist das durchdachte Matching. Senior*innen und junge Menschen füllen jeweils Fragebögen aus, um ihre Vorlieben und Erwartungen zu klären. „Wie wichtig ist dir Ordnung? Wie viel Privatsphäre benötigst du?“ – diese und ähnliche Fragen helfen dabei, passende Wohnpartnerschaften zu finden. Jonas betont: „Wir begleiten die Menschen auch nach dem Einzug weiterhin, um das Zusammenleben so angenehm wie möglich zu gestalten.“

Herausforderungen und Chancen

Jonas ist sich der Herausforderungen bewusst, die das Zusammenleben unterschiedlicher Generationen mit sich bringen kann, betont jedoch auch die Chancen: „Für ältere Menschen, die lange allein gelebt haben, ist es eine große Umstellung, jemanden in den privatesten Bereich ihrer Wohnung zu lassen. Aber es kann auch unglaublich bereichernd sein.“ Dabei geht es nicht nur um die Schaffung von Wohnraum, sondern auch um den Abbau von sozialer Isolation. Besonders wichtig: Junge Menschen zahlen eine faire Miete, die sich an den tatsächlichen Mietkosten orientiert.

Ausblick und Expansion

Das Modellprojekt ist aktuell auf Berlin beschränkt, doch Jonas plant eine Ausweitung. Er spricht von einer Vision, das Konzept auch in ländlichere Regionen zu bringen. „Wir wollen mit einem mobilen digitalen Bus in Dörfer fahren und die digitale Bildung von Senioren fördern“.

Warum Sie dieses Podcast-Interview hören sollten?

Jonas Deußer zeigt mit der Generationen-WG Berlin, wie innovative Wohnformen generationsübergreifenden Austausch und sozialen Zusammenhalt fördern können. Es geht nicht nur darum, den Wohnraummangel zu lindern, sondern auch um ein lebendiges Miteinander, bei dem beide Seiten voneinander profitieren.


Noch mehr Infos gibt es hier:



LinkedIn Profil Jonas Deußer

Webseite Generationen-WG Berlin

Webseite Sonay soziales Leben gemeinnützige e. V.

Ein Mann mit Brille und Bart lächelt und trägt ein schwarzes T-Shirt mit einem kleinen blauen Logo auf der Brust. Er steht vor einem beigen Hintergrund und verkörpert das herzliche Gemeinschaftsgefühl einer Generationen-WG.
Jonas Deußer, Initiator "Generationen WG Berlin"

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Interview mit Jonas Deußer:
Wie Generationen-Wohngemeinschaften in Berlin neue Verbindungen schaffen zwischen Alt und Jung

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