Seniorendorf 2.0.? An der Algarve entsteht mit VERDEA ein modulares Wohnprojekt, das Co-Living, Clubhouse-Atmosphäre und Holzbau vereint. Perfekt auch für Menschen 50plus, die aktiv, naturnah und sozial eingebunden leben möchten.
Mitten im Naturpark an der Algarve entsteht mit VERDEA ein Ort, der Leben, Arbeiten und Erholen neu verbindet. Holzmodule statt Betonwüsten, gemeinschaftliche Flächen statt Anonymität, Flexibilität statt starrer Grundrisse. Was dieses Projekt besonders macht: Es richtet sich nicht nur an digitale Nomaden oder junge Remote-Arbeiter, sondern explizit auch an Menschen 50, 60 plus, die aktiv, sozial eingebunden und naturnah leben möchten.
Im Gespräch mit LIVVING Chefredakteurin Claudia Mattheis erklärt Jana Mrowetz, wie sie das Konzept entwickelt hat. Jana Mrowetz ist Unternehmerin und Visionärin mit über 30 Jahren Erfahrung. Geboren in Tschechien, geflohen über Afrika, gelebt in UK, New York und Los Angeles, hat sie selbst erfahren, was es heißt, überall und nirgendwo zu Hause zu sein. Diese internationale Perspektive prägt ihre Vision von Wohnen heute: flexibel, gemeinschaftlich, nachhaltig. Mit über 50 Jahren hat sie sich noch einmal komplett neu erfunden und URBAN CELL entwickelt – ein modulares System, das nicht weniger will, als die Art und Weise zu verändern, wie wir in Zukunft bauen und leben.
Die wichtigsten 5 Erkenntnisse aus dem Gespräch
Mit 50plus neu durchstarten:
Die Idee zu URBAN CELL begleitet Jana Mrowetz seit 30 Jahren, doch erst jetzt, mit über 50, hat sie sie verwirklicht. Ein Paradigmenwechsel statt Optimierung – geboren aus der Krise der Immobilienbranche und dem Wunsch, Lebensräume statt bloßer Gebäude zu schaffen.
Die Natur als Vorbild:
URBAN CELL orientiert sich am Zellaufbau der Natur. Wie Organismen aus Stammzellen entstehen, baut das System auf einer modularen Stammzelle auf, die sich zu vielfältigen Formen kombinieren lässt – effizient, adaptiv und nachhaltig.
Drei essenzielle Elemente:
Jedes URBAN CELL Quartier umfasst private Rückzugsräume, Gemeinschaftsflächen für Begegnung und Body & Soul-Bereiche zum Auftanken. Diese drei Komponenten sind immer mitgedacht, egal ob das Projekt für digitale Nomaden oder Menschen 50plus konzipiert ist.
Architektur mit Stararchitekten:
Jana Mrowetz hat GRAFT Architekten bewusst als Partner gewählt, um zu beweisen, dass serielles Bauen nicht Platte 2.0 bedeutet. Die modularen Häuser sind lichtdurchflutet, mit hohen Raumhöhen und ungewöhnlichen Formen – alles aus einer Stammzelle entwickelt.
VERDEA: Kein Seniorendorf, sondern ein Mix aller Generationen
Das erste Prototypprojekt in der Algarve entsteht auf 50.000 Quadratmetern und soll Ende 2027 bezugsfertig sein. Es kombiniert Apart-Hotel-Charakter mit temporärem Wohnen, Co-Working und Retreats. Die Zielgruppe ist bewusst alterslos – von 5 bis 99.
Wie entstand die Idee zu URBAN CELL?
Und was hat das mit Lego zu tun?
Jana Mrowetz war ein digitaler Nomade, lange bevor es diesen Begriff gab. Geboren in Tschechien, geflohen über Afrika, gelebt in UK, New York und Los Angeles. „Ich war eigentlich ein digitaler Nomade, lange bevor es digitale Dinge gab”, erzählt sie. Diese ständige Mobilität prägte sie: „Ich bin überall zu Hause, aber nirgendwo.” Heute sieht sie darin einen Vorteil, denn immer mehr Menschen leben ortsunabhängig und bilden eine internationale Community.
Mit über 50 Jahren verwirklichte sie eine Vision, die sie seit 30 Jahren begleitet. Nach 15 Jahren als Projektentwicklerin in Berlin erkannte sie: Die Immobilienbranche steckt in der Krise. „Wir bauen immer noch für Mama, Papa zwei Kinder. Wir haben aber 50 Prozent Single-Haushalt in den Städten“, beschreibt sie das Problem. Die Über-50-Gruppe fragt sich: Was sollen wir mit der großen Wohnung, wenn die Kinder aus dem Haus sind?
Also setzte sie sich in Portugal ans Meer und dachte radikal neu: „Das wäre doch super, wenn man mal so ein Lego hätte für die gebaute Umwelt, was modular ist und effizient, was aber nicht nur Gebäude abbildet, sondern ganze Lebensräume.”

Warum designt URBAN CELL den modularer Holzbau nach dem Vorbild der Natur?
Das System orientiert sich an der Natur. Wie Organismen aus Stammzellen entstehen, baut URBAN CELL auf einer modularen Grundzelle auf, die sich zu vielfältigen Formen kombinieren lässt. Das Konzept umfasst drei Layer: modulare Gebäude, entwickelt mit GRAFT Architekten, Infrastruktur und Energiesysteme sowie die User Experience, also wie Menschen tatsächlich leben wollen.
Jedes Quartier hat drei essenzielle Elemente: private Rückzugsräume, ein Clubhouse für Begegnungen und Body & Soul-Bereiche zum Auftanken. „Denn ein Sportraum ist für mich nicht irgendwie ein Lifestyle. Das ist eher so auf meiner To-do-Liste. Aber worum es mir geht, ist, wie wollen wir das Leben genießen?” Es geht um Bibliotheken mit Aussicht, Meditationsräume, Zen-Gärten oder Schwimmbäder, die inspirieren.
Gemeinschaft ist dabei kein Soft Factor, sondern überlebenswichtig. „Wir brauchen das als Menschen und wir haben diese ganzen Hormone im Hirn, die anfangen, uns glücklich zu machen, wenn wir andere Menschen sehen, mit denen reden”, erklärt sie. Mit GRAFT Architekten stellte sie sich die Frage: Can we design happiness? Die Antwort: Ja, wenn man die drei Grundbedürfnisse Zuhause, Gemeinschaft und Me-Time mitdenkt.
Wie gestalten die Star-Architekten von GRAFT die modularen Häuser von URBAN CELL?
Serielles Bauen hat in Deutschland einen schlechten Ruf. „Ich bin in der Platte aufgewachsen und das wollte ich auf gar keinen Fall”, sagt Jana Mrowetz. Deshalb holte sie GRAFT Architekten ins Boot, ein Stararchitekturbüro aus Los Angeles. „Viele haben gesagt, GRAFT, Stararchitekten und Modular, das passt überhaupt nicht zusammen. Und dann habe ich gesagt, genau deshalb gehe ich zu denen.”
Das Ergebnis: ein 2,5-D-Modul, das auf jeden LKW passt, kombiniert mit Flex-Modulen, die unendlich viele Formen ermöglichen. Aus der Stammzelle entstehen Tiny Homes ebenso wie große Co-Working-Places oder XL-Module. Die Häuser sind lichtdurchflutet, mit hohen Raumhöhen und ungewöhnlichen Formen, aber seriell produzierbar.



Warum ist das VERDEA an der Algarve perfekt auch für Menschen 50plus?
Auf 50.000 Quadratmetern in der West-Algarve entsteht das erste URBAN CELL Projekt. VERDEA ist offiziell ein Apart-Hotel, aber „nicht für normale Touristen, sondern für Leute, die ein temporäres Zuhause suchen, wo sie leben, arbeiten und sich mit der lokalen und internationalen Community vernetzen”. Die Architektur orientiert sich an alten portugiesischen Dörfern mit kleinen Gässchen und Plätzen, wo sich Menschen begegnen.
Das Projekt umfasst Tiny Homes, Clubhouse, Restaurant, Co-Working-Space und eine Sauna unter Korkeichen. Es gibt Zonen fürs ruhige Arbeiten, eine Bar am Pool und öffentliche sowie private Bereiche. Spaces können für Retreats oder Workshops gebucht werden, die lokale Community kann Angebote machen. „Wir wollen die lokale Kultur fördern aber auch die lokalen Businesses.”
Gebaut wird mit CARMO Wood, dem Marktführer für Holzbau in Portugal. Der Bauvorbescheid wird in den nächsten Wochen erwartet, der Bezug ist für Ende 2027 geplant. Ob die Häuser nur vermietet oder auch verkauft werden, ist noch offen.
Warum versteht sich VERDEA nicht als Seniorendorf?
Weil die Bewohner alterslos sind!
Die Zielgruppe ist bewusst alterslos, „von 5 bis 99″. Jana Mrowetz stört sich am Begriff altersgerechtes Wohnen, weil er automatisch mit Gebrechlichkeit assoziiert wird. „Das hat aber mit dem Alter nichts zu tun, sondern das ist ein physischer und mentaler Zustand.” Mit dem richtigen Lifestyle – sozialen Kontakten, mentaler Agilität, Bewegung – kann man gesund bleiben.
„Ich glaube, das ist auch was ganz viele Leute in meinem Alter interessiert zu sagen, was muss ich denn für einen Lifestyle haben, damit ich vielleicht niemals am Rollator bin”, erklärt sie. Ihre Vision: Umgebungen bauen, die Menschen gesund halten. „Wenn wir überall Gemeinschaftsflächen und Räume für den Recharge hätten, ich glaube, dass Leute dann auch viel länger gesund bleiben.”
Was muss sich in der Immobilienbranche ändern?
Jana Mrowetz fordert einen radikalen Paradigmenwechsel. „Projektentwickler sollten mit dem Menschen anfangen, der dort lebt und nicht mit den Quadratmeter und diese Fixierung auf Quadratmeterpreise.” Wenn wir uns fragen, wie Menschen leben wollen, würden wir anders bauen.
Und: „Es kann nicht diskutiert werden, wollen wir eine Rendite haben oder wollen wir ESG oder wollen wir nachhaltig. Es muss Konzepte geben, die beides vereinen.” Die Lösungen existieren, sie sind nur outside of the box. „Ich sehe im Moment eine sehr große Transformation und es gibt mir eigentlich viel Hoffnung.”
Projektdetails auf einen Blick
Projekt: VERDEA
Standort: West-Algarve, Portugal, im Costa Vicentina Nationalpark
Grundstücksgröße: 50.000 Quadratmeter
Wohnungen: Tiny Homes (zweigeschossig mit Mezzanin-Empore) plus barrierefreie Einheiten
Gemeinschaftsflächen: Clubhouse, Restaurant, Co-Working-Space, Spa-Bereich mit Sauna unter Korkeichen, Pool mit Bar, Garten
Projektform: Apart-Hotel für temporäres Wohnen, Remote Work und Retreats
Zielgruppe: Alterslos (5-99), digitale Nomaden, Menschen 50plus, multilokales Leben
Zeitplan: Bauvorbescheid erwartet in den nächsten Wochen, Bezug Ende 2027
Architektur: GRAFT Architekten in Kooperation mit URBAN CELL
Bauweise: Modularer Holzbau mit CARMO Wood (Marktführer für Holzbau in Portugal)
Konzept: Jana Mrowetz, URBAN CELL
Website: www.urbancell.de
Warum Sie dieses Podcast-Interview hören sollten
Jana Mrowetz zeigt, dass es nie zu spät ist, radikal neu zu denken. Mit über 50 Jahren hat sie ein System entwickelt, das die Art und Weise, wie wir bauen und leben, grundlegend verändern könnte. Ihre Vision ist konkret, ihr Projekt in Portugal nimmt Gestalt an, und ihre Leidenschaft für menschenzentriertes Bauen ist in jeder Minute des Gesprächs spürbar. Hören Sie rein und lassen Sie sich anstecken von der Energie einer Frau, die beweist, dass die besten Ideen oft dann entstehen, wenn man sich Zeit nimmt, am Meer zu sitzen und groß zu denken.

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Claudia Mattheis
Herzlich willkommen in meinem LIVVING Podcast Studio, liebe Jana Mrowetz. Warum ich dich eingeladen habe? Weil du eine Vision hast, die uns bei LIVVING direkt angesprochen hat. Als Unternehmerin und Gestalterin hast du über 30 Jahre Erfahrung und bringst diese jetzt in ein Projekt ein, das auch für uns persönlich fast schon ein Traum ist: VERDEA in Portugal. Gebaut wird im modularen Holzbau mit dem von dir mitentwickelten Urban-Cell-System.
Mitten im Naturpark an der Algarve entsteht mit VERDEA ein Ort, der Leben, Arbeiten und Erholen neu verbindet – mit Co-Living, Clubhouse, Retreats und Holzmodulen statt Betonwüsten. Was uns besonders fasziniert: Das Konzept richtet sich nicht nur an digitale Nomaden oder junge Remote-Arbeiter, sondern auch an Menschen 50, 60 plus, die aktiv, sozial eingebunden und naturnah leben möchten. Wir Gründer:innen von LIVVING lieben Portugal sehr und sehen darin ein echtes Modell für zukünftiges Wohnen – für andere, aber natürlich auch für uns selbst.
Ich freue mich riesig, mit dir über diese Idee zu sprechen und über die Frage: Wie können wir Räume so gestalten, dass sie uns ein gutes Leben ermöglichen? Hallo, liebe Jana.
Jana Mrowetz
Ja, hallo Claudia. Danke, dass ich heute hier sein darf. Ich habe mich sehr auf das Gespräch gefreut.
Claudia Mattheis
Ich habe mich auch sehr gefreut, weil ich nämlich viele, viele Fragen habe. Starten wir doch mal mit deiner Vita, die mich extrem beeindruckt hat. Du hast unter anderem in Berlin Architektur studiert, aber dann auch in New York und Los Angeles gelebt. Wie hat dich diese internationale Erfahrung geprägt?
Jana Mrowetz
Ja, die hat mich sehr geprägt. Ich habe nicht nur in New York und Los Angeles gelebt, sondern bin in Tschechien geboren. Wir sind dann im Kalten Krieg über Afrika geflohen. Ich habe also auch in Afrika gelebt. Als Teenager haben mich meine Eltern nach UK geschickt, damit ich noch ein bisschen Englisch lerne. Ich war eigentlich ein digitaler Nomade, lange bevor es digitale Dinge gab.
Das hat mich sehr geprägt, weil ich immer das Gefühl hatte, ich bin überall zu Hause, aber nirgendwo so richtig. Ich habe mich oft ein bisschen als Außenseiter gefühlt. Und ich merke, dass jetzt, wo sich die Welt wandelt, es sehr viele Menschen gibt, die einen ähnlichen Lebensstil haben und diese Freiheit genießen. Es bildet sich eine internationale Community, die ortsunabhängig lebt und arbeitet.
Genau für diese Menschen baue ich jetzt Projekte. Das ist meine Leidenschaft.
Claudia Mattheis
Das klingt großartig. Du hast gerade schon gesagt, du bist 1970 geboren und hattest mit über 50 noch einmal eine neue Geschäftsidee. Du hast Urban Cell entwickelt. Warum gerade jetzt und was ist Urban Cell überhaupt?
Jana Mrowetz
Ja, viele Fragen. Wo fange ich an? Urban Cell ist ein modulares System für das Planen, Bauen und Leben von Quartieren, die zukunftsgerichtet, nachhaltig und für moderne Lebensstile gedacht sind.
Die Idee begleitet mich eigentlich schon seit 30 Jahren. Ich habe bereits in meinem Architekturstudium als Diplomarbeit eine nachhaltige Stadt für heiße Klimazonen entworfen, im Death Valley, als 15-Minute-City. Damals war ich meiner Zeit ein wenig voraus. Dieses Thema hat mich aber immer beschäftigt.
In den letzten 15 Jahren habe ich in Berlin ganz klassisch als Projektentwicklerin gearbeitet und Häuser am Stadtrand gebaut. Vor drei, vier Jahren kam dann die Krise. Die Baukosten sind explodiert, die Anforderungen an Nachhaltigkeit, ESG und Komplexität sind enorm gestiegen. Gleichzeitig funktionieren die alten Asset-Klassen nicht mehr. Wir bauen immer noch für Mama, Papa, zwei Kinder, dabei haben wir 50 Prozent Single-Haushalte in den Städten.
Dann gibt es diese Ü50-Gruppe. Die Kinder sind aus dem Haus, die große Wohnung passt nicht mehr, aber Alternativen fehlen. Diese neuen Lebensstile in Kombination mit der Krise haben dazu geführt, dass ich mich in Portugal ans Meer gesetzt habe und mich gefragt habe: Warum machen wir nicht etwas komplett Neues?
Ich wollte keinen kleinen Optimierungsschritt, sondern einen Paradigmenwechsel. Die Idee war, ein modulares System wie Lego für die gebaute Umwelt zu entwickeln, nicht nur für Gebäude, sondern für ganze Lebensräume. Ich habe mein Netzwerk genutzt, die besten Leute zusammengebracht, und gesagt, lasst uns doch mal so ein Lego entwickeln, das für Gebäude ist, für Städte, aber auch für die Menschen, die darin leben. So ist die Idee zu Urban Cell entstanden. Jetzt bauen wir unser erstes Projekt.
Claudia Mattheis
Du hast gerade die Analogie zu Lego verwendet. Da kann man sich etwas darunter vorstellen. Die Häuser sehen aber nicht unbedingt aus wie Lego-Bausteine. Was meinst du genau damit?
Jana Mrowetz
Lego kennen wir alle. Mich fasziniert daran, dass man immer wieder die gleichen Steine hat und daraus unendlich viele Dinge bauen kann. Bei Urban Cell sind wir jetzt aber ein bisschen anders unterwegs. Urban Cell ist ja eine Zelle und wir haben uns die Natur als Vorbild genommen.
Die Natur ist ein sehr komplexes System. Alle Organismen sind unterschiedlich, folgen aber immer derselben Struktur. Dadurch sind sie sehr adaptiv und effizient. Also es gibt immer diese Ordnung vom Zellkern zur Stammzelle zur Organzelle, Organ, Organsystem, Organismus, bis zum Ökosystem. Das ist egal, ob das ein Mensch ist oder ein Baum, das Prinzip ist immer das Gleiche.
Dieses Prinzip haben wir auf die gebaute Umwelt übertragen. Wir haben Module für die unterschiedlichen Maßstabsebenen entwickelt. Vereinfacht gesagt gibt es drei Ebenen. Die erste ist das Gebäude selbst mit modularen Holzgebäuden, die wir gemeinsam mit GRAFT entwickelt haben. Das sind Architekten, die natürlich jetzt nicht Schuhkästen bauen. Die zweite Ebene ist „Beyond Buildings“. Das umfasst Infrastruktur, Räume, Plätze, Energiesysteme und Mobilitätskonzepte. Die dritte Ebene ist der Mensch, also die User Experience. Da geht es genau darum, wie Menschen über 60 leben wollen. Wie wollen digitale Nomaden leben? Welche Räume brauchen sie?
Für all diese Ebenen gibt es verschiedene Module, die alle miteinander kompatibel sind. Wir haben zum Beispiel eine Community-App, bei der sich dann auch Menschen aus der Umgebung einklinken können, die zum Beispiel Dienstleistungen anbieten. Wir haben auf der Ebene der Stadt oder des Quartiers Module, die du angesprochen hast. Das wären die Organe. Es gibt immer private Rückzugsräume, wir haben immer ein Clubhaus, wo man sich treffen kann. Und wir haben, wie wir es nennen, Body & Soul.
Das ist quasi der Me-Raum, wo ich mich privat zurückziehen und wieder auftanken kann. Das kann alles sein von einer Bibliothek über einen Meditationsraum bis zum Gym oder Schwimmbad. Aber es geht nicht darum, einfach einen Sportraum zu bauen, sondern Lebensräume zu schaffen, die ein bestimmtes Lebensgefühl ermöglichen. Wenn ich irgendwo hingehe, wo ich sage, ich möchte jetzt auftanken, dann ist da eine Bibliothek oder ein Ruheraum mit einer Aussicht irgendwo in eine schöne Natur oder einen ZEN-Garten. Das ist das, worum es eigentlich geht. Und diese ganzen Module, auch die modularen Gebäude, das sind eigentlich die Werkzeuge, mit denen wir am Ende diese Umgebungen bauen und diesen Lebensstil ermöglichen.
Claudia Mattheis
Das heißt, gemeinschaftliche Flächen sind bei euch immer fester Bestandteil des Konzepts? Orte, wo Menschen mit Absicht oder absichtslos zusammentreffen, wo Begegnung möglich wird, wo man sich unterhält und zusammenkommt, wo tatsächlich so etwas wie eine Gemeinschaft auch entstehen kann. Das ist für euch ganz wichtig?
Jana Mrowetz
Absolut. Wir haben uns am Anfang die Frage gestellt: Can we design happiness? Das klingt erst mal nach Marketing, aber wir haben das sehr ernsthaft untersucht. Kann man Glück gestalten? Und wie würde das anfangen? Wir sind da mit GRAFT ganz idealistisch rangegangen. Wir wollten wirklich Lebensgefühl designen und gestalten.
Wir haben überlegt, was ist es denn, was wir Menschen alle gemeinsam haben? Egal ob Start-up-Hub, Seniorenwohnen oder Studentenwohnheim – es gibt drei Dinge, die alle Menschen brauchen.
Erstens einen privaten Rückzugsort, das Zuhause, das ist total wichtig. Die Größe ist dabei zweitrangig. Hauptsache, es fühlt sich wie zuhause an und es erfüllt die Funktionen, die ich brauche. Mehr Platz braucht man nicht. Das Zweite ist Gemeinschaft oder Verbindung zu anderen Menschen. Das kann kuratiert sein, also gewollt, sodass man einen Kochkurs anbietet oder irgendwas Gemeinsames. Es kann aber auch zufällig sein. Und es kann auch was sein, wo ich mich gar nicht austauschen will, aber ich will gerne irgendwo sitzen und mein Buch lesen, wo auch andere Menschen sind. Das ist der Gedanke des Clubhauses, das ist total wichtig.
Und was mich stört ist, dass das oft abgetan wird. Gerade in der Immobilienwirtschaft wird gesagt, das sind doch so Soft Factors. Also erst mal ja, Orte, die gute Aufenthaltsqualität haben, die performen besser. Es ist aber auch so, dass wir als Menschen das brauchen. Da gibt es diese grausamen Experimente mit Kindern, die mal gemacht worden sind im Waisenhaus. Da hat man nicht mit den Kindern kommuniziert und ihnen keine Zuwendung gegeben. Und die sind daraufhin gestorben. Also das ist wirklich existenziell, wir brauchen das als Menschen und wir haben diese ganzen Hormone im Hirn, die anfangen, uns glücklich zu machen, wenn wir andere Menschen sehen, mit denen reden. Also das ist total wichtig. Das ist die zweite Komponente.
Und die dritte Komponente ist, was ja jetzt der große Megatrend ist: Longevity und Wellness und so weiter. Also Räume für Regeneration, für mentale, psychische und körperliche Gesundheit.
Diese drei Komponenten denken wir immer mit. Je nach Projekt sind sie unterschiedlich groß oder ausgeprägt, aber sie sind immer Teil des Konzepts.
Claudia Mattheis
Ihr baut seriell und modular in Holzbauweise. Viele Tiny-House-Projekte oder Modulhäuser sind funktional, aber selten sind sie schön. Eure Architektur dagegen ist sehr besonders. Das sind zwar relativ kleine Häuser, also die Grundfläche ist gar nicht so groß, aber sie sind extrem anders gestaltet, sehr lichtdurchflutet mit hohen Raumhöhen, mit großen Fenstern und ungewöhnlichen Formen. Was mich gewundert hat, wenn ihr sagt, ihr baut seriell. Wie funktioniert das, wie ist dieses Konzept entstanden?
Jana Mrowetz
Das war tatsächlich eine der größten Herausforderungen. Serielles Bauen wird oft mit Plattenbau assoziiert. Das wollte ich unbedingt vermeiden. Deshalb habe ich lange überlegt, wer der richtige Partner ist. Ich bin dann bei GRAFT gelandet, die ich auch schon seit vielen Jahren aus LA kenne.
Viele haben gesagt, Stararchitekten und Modularbau passen nicht zusammen. Genau deshalb bin ich aber dahin gegangen. Ich habe gesagt, wollen wir mal was Serielles entwickeln? Das ist die Challenge, und sie haben die angenommen. Wir haben sehr lange überlegt, wie viele Module wir denn brauchen, wenn wir diese verschiedenen Lebenswelten abbilden möchten? Und dann hatten wir dieses Konzept mit der Natur als Vorbild. Wir haben gesagt, wir brauchen so eine Art Stammzelle, also ein Grundmodul, aus der sich alles ableiten lässt. Daraus ist unser 2,5-D-Modul entstanden, das transportfähig ist und sich durch Flex-Module immer wieder anders anpassen und erweitern lässt.
So können wir sehr unterschiedliche Gebäude und Räume schaffen, vom Tiny Home bis zum großen Co-Working-Space.
Claudia Mattheis
Das heißt also auch die privaten Wohnhäuser können total individuell gestaltet werden.
Jana Mrowetz
Genau, aber da ist genau das Ding, dass wir eben sagen, wir möchten Quartiere machen und nicht Privathäuser. Denn wenn du natürlich so ein Modul nimmst und machst ein Haus und machst das total individuell, machst das zweite Haus, dann brauchst du nicht modular zu sein. Dann hast du auch überhaupt keine Effizienz mehr. Während was wir machen, ist, wir nehmen eben diese Use Cases oder Quartiere und passen das dann aufs Quartier an. Wenn ich also jetzt ein Projekt habe, sind da vielleicht 100 solcher Module. Wenn ich dann zum Beispiel vom Bauamt eine bestimmte Dachform vorgegeben bekomme oder bestimmte Designmerkmale, dann passe ich das einmal an und dann geht das in Serie. Wie zum Beispiel in der VERDEA, wo wir gesagt haben, das sind eher Tiny Homes und dann werden davon 40 erstellt.
Claudia Mattheis
Kommen wir zu VERDEA. Das ist euer erstes Projekt, also quasi der Prototyp für Urban Cell, und liegt an der Algarve. Erzähl doch bitte mehr darüber.
Jana Mrowetz
VERDEA ist unser Prototyp. Das Grundstück ist 50.000 Quadratmeter groß und liegt im Naturpark an der Algarve. Tatsächlich hatte ich das vor Jahren gekauft, bevor ich überhaupt URBAN CELL gegründet hatte. Denn ich bin ja selber digitaler Nomade und ich pendle zwischen Berlin und Portugal. Dort hatte ich mich in so ein wunderbares Örtchen in der West-Algarve verliebt und habe zusammen mit meinem Mann so eine Bauruine gekauft und haben die renoviert. Und dann habe ich plötzlich gemerkt, da sind so viele Leute wie wir. Aber irgendwie gab es da überhaupt keinen Ort, wo sich diese Leute begegnen und arbeiten konnten. Dieses Grundstück dort wurde verkauft mit einem Bauvorbescheid für ein ganz normales Hotel. Und dann habe ich es gekauft. Ursprünglich war dort ein klassisches Hotel geplant.
Mit Urban Cell habe ich gemerkt, dass dieses Grundstück perfekt für einen neuen Lebensraum ist.
Offiziell ist es ein Apart-Hotel, aber es ist eben nicht für normale Touristen, sondern gedacht ist es für Menschen, die temporär oder langfristig dort leben und arbeiten möchten. Es geht um die Verbindung von internationaler Community und lokaler Kultur. Das ist also eine ganz andere Herangehensweise. Da ist dann auch die Vermischung von analog und digital ganz wichtig, denn es gibt dann auch Spaces, die man buchen kann.
Es wird Gemeinschaftsflächen geben, Co-Working-Spaces, ein Restaurant, Spa-Bereiche und Orte, an denen zum Beispiel Menschen für Retreats zusammenkommen. Es können Leute aus der Umgebung etwas anbieten. Von Wine Testing über Grafikdesign oder andere Dinge. Es soll sich vernetzen, auch das lokale Business und die Kultur. Da entsteht dann so eine internationale Community von Leuten, die kommen und gehen. Sie können ein paar Monate bleiben und arbeiten oder ein paar Wochen. Alles ist wie ein modernes, portugiesisches Dorf gedacht, mit Gassen, Plätzen und Begegnungsräumen.
Claudia Mattheis
Du hast jetzt gesagt, es ist wie ein Apart-Hotel, aber eben kein einzelnes großes Gebäude. Entsprechend eurem Urban-Cell-Konzept besteht VERDEA aus vielen Modulbauten mit Gemeinschaftsflächen, während jede Person in einem eigenen kleinen Haus wohnt, das sie für eine bestimmte Zeit oder auch nur kurzfristig mieten kann. Beschreib doch einmal die Häuser: Wie groß sind sie und wie muss man sich das vorstellen?
Jana Mrowetz
Das ist gut, dass du das ansprichst, denn genau dieses klassische Bild vom Apart-Hotel wollen wir vermeiden. Wir möchten keinen großen Klotz bauen, sondern eine moderne Interpretation eines portugiesischen Dorfes. Das Projekt liegt am Rand eines bestehenden Dorfes. Mich begeistern an den alten Dörfern in Südeuropa vor allem die kleinen Gassen, Piazzas und Orte, an denen Begegnung ganz selbstverständlich stattfindet.
Genau das wollen wir darstellen. Es gibt bei VERDEA sogenannte Tiny Homes. Das sind Apartments, die als zweigeschossige kleine Häuser mit einer Mezzanin-Empore konzipiert sind. Ergänzt wird das durch ein Clubhouse, ein Restaurant, einen Co-Working-Space sowie ein Spa-Areal mit einer Sauna unter Korkeichen, von wo aus man morgens die Sonne über den Bergen aufgehen sieht.
VERDEA funktioniert wie ein kleines Dorf. Uns ist dabei besonders wichtig, auch den Raum zwischen den Häusern bewusst zu gestalten. Es soll Orte geben, an denen man ruhig arbeiten kann, genauso wie lebendige Bereiche am Pool, vielleicht mit einer Bar und einem DJ am Wochenende. Gleichzeitig sind das Bereiche, die öffentlich zugänglich sind, etwa Restaurant oder Biergarten, und andere, die ausschließlich Clubmitgliedern oder Bewohnerinnen und Bewohnern vorbehalten sind.
Ob die einzelnen Häuser ausschließlich gemietet werden oder ob auch ein Verkauf als Second Home möglich sein wird, ist noch nicht final entschieden. Denkbar ist beides. Wer nicht vor Ort ist, kann seine Einheit ganz normal vermieten lassen. Das macht das Ganze auch zu einem spannenden Business-Konzept. Darüber hinaus planen wir bereits weitere Projekte in Portugal und Spanien.
Uns reizt besonders, unterschiedliche Konstellationen möglich zu machen. Das kann ein einzelner Eigentümer sein, ein Operator, ein Family Office oder ein institutioneller Investor. Genauso können sich aber auch zehn oder zwanzig Menschen zusammentun, gemeinsam ein Grundstück kaufen und mit den Urban-Cell-Modulen ihr eigenes Dorf nach diesem Konzept realisieren. Genau das begeistert mich so an diesem Konzept, dass wir alle mitnehmen können, die Lust haben, in Südeuropa mal anders zu leben und zu arbeiten.
Claudia Mattheis
Es ist also ein wunderbar skalierbares Wohn- und Geschäftsmodell, das sich auch seriell umsetzen lässt. Ich habe trotzdem noch eine Frage zu den einzelnen Häusern, weil ihr ja auch ältere Zielgruppen ansprecht, Menschen ab 50 oder 60. Sind die Häuser barrierearm? In den Grundrissen sieht man häufig eine Treppe zur Empore.
Gibt es auch Häuser, die nur auf einer Ebene angelegt sind, also eher wie Bungalows?
Jana Mrowetz
Unser Grundmodul ist so konzipiert, dass wir diese hohen Raumhöhen haben, die du angesprochen hast. Deshalb arbeiten wir häufig mit Mezzanin-Ebenen über zwei Geschosse, die schöne Lufträume erzeugen. Diese Einheiten sind natürlich nicht barrierefrei.
Wir planen aber auch Einheiten, die aufgrund der Hanglage anders organisiert sind. Die sind durch die Hanglage dann zweigeteilt und können barrierearm umgesetzt werden. Diese Einheiten sind dann etwas kleiner, eher wie großzügige Hotelzimmer mit etwa 25 bis 30 Quadratmetern.
Grundsätzlich ist VERDEA aber kein Projekt ausschließlich für ältere Menschen. Unsere Zielgruppe ist alterslos, ich sage gern von fünf bis 99. Es geht uns um einen bestimmten Lifestyle, der unabhängig vom Alter ist. Der Costa Vicentina Nationalpark ist sehr aktiv geprägt, man geht viel spazieren, surft, wandert und bewegt sich.
Was mich am Begriff altersgerechtes Wohnen oft stört, ist, dass Alter automatisch mit Gebrechlichkeit gleichgesetzt wird. Dabei ist das kein Alters-, sondern ein physischer und mentaler Zustand. Natürlich steigt mit dem Alter die Wahrscheinlichkeit für Einschränkungen, aber es gibt viele Studien, die zeigen, dass ein aktiver Lebensstil mit sozialen Kontakten, Bewegung und mentaler Aktivität die gesunde Lebensphase deutlich verlängern kann.
Genau deshalb finde ich es so wichtig, Umgebungen zu bauen, die Gemeinschaft, Bewegung und Regeneration fördern. Wenn wir diese Aspekte in Neubau und Projektentwicklung stärker mitdenken, können Menschen viel länger gesund und aktiv bleiben. Würden wir ein Projekt speziell für eine Zielgruppe ab 50 oder 60 planen, würden wir die Module selbstverständlich konsequent barrierearm gestalten.
Claudia Mattheis
VERDEA ist auf jeden Fall eines unserer absoluten Traumprojekte. Mein Mann und ich können uns sehr gut vorstellen, dort zumindest zeitweise zu leben, gerade weil wir selbst eine große Affinität zu Portugal haben. Wenn man sagt, das interessiert uns sehr und wir wollen gern dabei sein: Wie lange muss man noch warten und was müsste man tun?
Jana Mrowetz
Geplant ist, dass wir Ende 2027 die ersten Einheiten fertigstellen und bezugsfertig übergeben können.
Claudia Mattheis
Kann man sich denn schon auf eine Warteliste setzen lassen, um auf dem Laufenden zu bleiben?
Jana Mrowetz
Das haben wir aktuell noch nicht eingerichtet, da wir gerade auf den Bauvorbescheid warten, der in Portugal fast schon einer Baugenehmigung entspricht. Der sollte in den nächsten Wochen kommen. Danach werden wir konkrete Pläne veröffentlichen und auch auf der Website Möglichkeiten schaffen, um Interesse zu bekunden, sowohl für VERDEA als auch für ähnliche Projekte in Portugal oder Spanien.
Claudia Mattheis
Dann sollte man also auf jeden Fall Kontakt zu dir aufnehmen. Arbeitet ihr beim Bau eigentlich immer mit denselben Herstellern oder mit lokalen Anbietern?
Jana Mrowetz
Für die iberische Halbinsel haben wir einen Fünfjahresvertrag mit CARMO Wood abgeschlossen. Alle Module werden dort gefertigt. CARMO Wood ist Marktführer im Holzbau in Portugal und seit mehreren Jahrzehnten aktiv. Das ist ein sehr erfahrener, großer Partner.
Claudia Mattheis
Zum Abschluss noch ein Blick in die Zukunft: Was wünschst du dir vom Immobilienmarkt der Zukunft und von den Menschen, die ihn gestalten?
Jana Mrowetz
Ich wünsche mir, dass Projektentwickler beim Menschen anfangen, der dort leben soll, und nicht bei Quadratmetern oder Quadratmeterpreisen. Wenn wir uns zuerst fragen, wie Menschen eigentlich leben wollen, würden wir automatisch anders bauen. Das ist das Erste.
Außerdem brauchen wir einen echten Paradigmenwechsel. Wir brauchen neue Geschäftsmodelle. Es darf keine Entweder-oder-Diskussion mehr geben zwischen Rendite und Nachhaltigkeit. Wir brauchen Geschäftsmodelle, die beides vereinen. Wir können nicht sagen, wir bauen dann gar nichts, die Leute können nicht wohnen, oder wir bauen was, das den Planeten kaputtmacht.
Es gibt Lösungen, aber sie liegen oft außerhalb der bekannten Denkmuster. Wir müssen neu denken: neue Finanzierungsmodelle, Asset-Klassen und Strukturen denken. Das ist schwierig, aber ich sehe aktuell viel Diskussion darum in der Branche und eine große Transformation, die mir Hoffnung macht.
Claudia Mattheis
Ich bin auch sehr optimistisch, dass du eine der Vorreiterinnen sein wirst. Vielleicht braucht es tatsächlich mehr Frauen, die diese Themen auch aus einer empathischen Perspektive denken. Und zum Schluss meine Lieblingsfrage: Wie möchtest du selbst in Zukunft leben und wohnen?
Jana Mrowetz
Ganz klar in einer Urban Cell. Ich hoffe, dass ich mit 90 noch in der VERDEA an der Algarve am Pool sitze und vielleicht zwischendurch in Paris oder Madrid bin, mit einer lebenslangen Clubmitgliedschaft.
Claudia Mattheis
Da sehe ich mich auch irgendwie. Ich sehe Micha und mich mit dir zusammen am Pool sitzen und abends ein Gläschen Wein trinken. Das kann ich mir auch gut vorstellen. Liebe Jana, vielen Dank für das Gespräch. Ich freue mich auf den weiteren Austausch und darauf, eure Projekte weiter zu begleiten.
Jana Mrowetz
Ein wunderbares Schlussbild.
Claudia Mattheis
Genau, liebe Jana. Es hat mich sehr gefreut. Ich freue mich auf den weiteren Austausch mit dir. Ich packe alles in die Show Notes und wir bleiben dran und werden weiter darüber berichten, was du so für tolle Projekte umsetzt. Und ich hoffe, ganz viele Investoren sagen jetzt, die Frau müssen wir kennenlernen und URBAN CELL müssen wir echt vorantreiben. Lieben Dank, Jana.
Jana Mrowetz
Vielen Dank, liebe Claudia.
Claudia Mattheis

Claudia Mattheis (Jahrgang 1966) bringt mit 30 Jahren Führungserfahrung als Geschäftsführerin einer Werbeagentur und Chefredakteurin von Print- und Online-Medien strategische Expertise und ein starkes Netzwerk mit. Diese Kombination bildet das Fundament für ihre Mission: LIVVING.de zur führenden deutschsprachigen Plattform für Wohnen & Leben 50plus zu entwickeln. Ihre Leidenschaft für zielgruppengerechte Kommunikation verbindet sie mit einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der Generation 50plus. Als versierte Netzwerkerin schafft sie Verbindungen zwischen Partnern, die gemeinsam die Lebenswelt einer wachsenden demografischen Gruppe neu denken wollen. Mit ihrem Mann Siegbert Mattheis lebt sie in Berlin-Prenzlauer Berg.























