Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben im Alter. Doch wie kann Technologie älteren Menschen wirklich helfen?
Lothar Dittmer und Renate Köcher von der Körber-Stiftung stellen in ihrer Studie „Uncover: Smart Ageing“ zentrale Fragen: Wie lässt sich ein gutes Leben im Alter mit digitalen Hilfsmitteln gestalten? Die Antwort liegt in der Kombination zweier Megatrends – der gesellschaftlichen Alterung und der rasanten technologischen Entwicklung. Ein Blick auf die Potenziale, Herausforderungen und Bedürfnisse der Generation 50plus.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Selbstbestimmung im Alter: Ältere Menschen wollen möglichst lange eigenständig leben und Technologien dabei aktiv nutzen.
- Technikaffine Generation: Die Babyboomer, die bald in den Ruhestand treten, sind technikbegeistert und wollen, dass digitale Lösungen auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind.
- Herausforderungen: Trotz Offenheit gegenüber Technologien fühlen sich viele ältere Menschen bei der Nutzung überfordert und vermissen altersgerechte Angebote.
- Chancen durch KI: Künstliche Intelligenz bietet enorme Potenziale, die besonders im Alltag und in der Pflege eine große Rolle spielen könnten.
- Mitgestaltung erwünscht: Viele Ältere wollen aktiv an der Entwicklung neuer Technologien mitwirken, um sie altersfreundlicher zu machen.
Was bedeutet „smartes Altern“
Die Alterung der Gesellschaft und die Digitalisierung zählen zu den Megatrends unserer Zeit. Immer mehr Menschen leben länger, und gleichzeitig verändert die technologische Revolution unseren Alltag rasant. Doch wie lassen sich diese beiden Trends miteinander verbinden? Die Studie „Uncover: Smart Ageing“ widmet sich genau dieser Frage. Sie untersucht, wie moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und digitale Helfer älteren Menschen ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben ermöglichen können. Besonders die Generation der Babyboomer spielt hierbei eine Schlüsselrolle.
Welche Rolle spielt die Generation der Babyboomer?
Die Babyboomer, geboren zwischen 1955 und 1969, prägen den demografischen Wandel. Sie sind die größte Bevölkerungsgruppe in Deutschland und stehen kurz vor dem Rentenalter. Interessant ist: Diese Generation hat den digitalen Wandel von Beginn an miterlebt und möchte auch im Alter aktiv am technologischen Fortschritt teilhaben. Dabei steht für sie die Frage im Vordergrund: Wie kann Technologie ihren Alltag erleichtern und gleichzeitig ihre Eigenständigkeit bewahren?
Was sind die größten Herausforderungen?
Obwohl viele Ältere Technik gegenüber aufgeschlossen sind, gibt es auch Hürden. Ein zentrales Problem ist die Überforderung durch komplizierte Geräte und Anwendungen. Die Studie zeigt, dass vor allem Ältere über 70 weniger technikaffin sind und sich von der digitalen Welt oft ausgeschlossen fühlen. Zudem fehlt es an altersgerechten Angeboten, die leicht verständlich und einfach zu bedienen sind.
Welche Chancen bietet Künstliche Intelligenz?
Künstliche Intelligenz (KI) wird in den nächsten Jahren immer präsenter sein. Für ältere Menschen kann sie in verschiedenen Bereichen des Alltags eine enorme Hilfe darstellen. Ob bei der Kommunikation, der medizinischen Versorgung oder der Unterstützung im Haushalt – KI bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Besonders viel Potenzial sieht die Studie in der Reduktion von Einsamkeit und in der Förderung sozialer Kontakte.
Wie können Ältere an der Technologieentwicklung teilnehmen?
Ein weiteres spannendes Ergebnis der Studie ist, dass viele Menschen ab 50 Jahren gerne aktiv an der Entwicklung neuer Technologien beteiligt wären. Sie möchten ihre eigenen Erfahrungen und Bedürfnisse einbringen, um Produkte zu entwickeln, die besser auf ihre Lebensrealität abgestimmt sind. Vor allem technikbegeisterte „Silver Geeks“ – so nennt die Studie die offenste Gruppe unter den Befragten – sind bereit, sich intensiv mit technologischen Neuerungen auseinanderzusetzen.
Was wir aus der Studie lernen? Smart Ageing muss benutzerfreudlich sein!
Technologie und Digitalisierung bieten immense Chancen für ein gutes Leben im Alter, doch sie müssen auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sein. Während die Babyboomer bereit sind, diese Entwicklungen aktiv mitzugestalten, müssen technologische Lösungen benutzerfreundlicher werden, um eine breite Akzeptanz zu erreichen.
Die Zukunft des „smarten Alterns“ liegt in einer engen Zusammenarbeit zwischen Technikentwicklern und der älteren Generation. Sie wollen mitgestalten, und die Technologien von morgen können ihnen helfen, ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen – wenn sie richtig eingesetzt werden.
Die komplette Studie gibt es hier als Download.