Holzwohnhäuser und ein einstöckiges Gebäude umgeben einen grünen Rasen unter einem teilweise bewölkten Himmel.

Interview mit Ellen Uloth & Dr. Kerstin Schulenburg: Zuhause für Generationen als Gemeinschaftsprojekt 
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Das neue Wohnprojekt in Bad Belzig mit 90 Menschen ist ein Vorbild für Bauen als Genossenschaft. Was ist zu beachten? Was sind Kosten und Risiken?

Warum wir Ellen Uloth und Dr. Kerstin Schulenburg gemeinsam eingeladen haben?
Weil beide mutige Projekte initiiert und mitgestaltet haben, die weit über das übliche Verständnis von “Wohnen” hinausgehen.

Ellen ist die Gründerin von SINN|MACHT|GEWINN, einer Plattform für Unternehmer/innen, die sich für eine enkeltaugliche Wirtschaft einsetzen. Kerstin ist nicht nur Coachin, sondern auch die Initiatorin von “Leben im Fläming”, einem beeindruckenden Gemeinschaftsprojekt in Bad Belzig. Dort leben beide seit Kurzem mit fast 90 Menschen zusammen – in einer genossenschaftlich organisierten, nachhaltigen und vielfältigen Nachbarschaft. Und darüber reden wir in unserem Interview.

Eine ältere Frau steht lächelnd im Freien neben einer Birke, im Hintergrund ist ein Feld zu sehen.
Dr. Kerstin Schulenburg ist die Initiatorin von dem Gemeinschaftsprojekt in Bad Belzig (Foto Sebastian Hoehn)

Die wichtigsten Themen auf einen Blick:

  1. Wie wird ein generationenübergreifendes Wohnprojekt mit rund 90 Menschen Wirklichkeit?
  2. Was braucht es, um solch ein Gemeinschaftsprojekt erfolgreich umzusetzen?
  3. Warum sind Planung, Auswahlprozesse und Soziokratie der Schlüssel?
  4. Welche Bedeutung hat das Leitbild?
  5. Wie verbindet man Nachhaltigkeit, Vielfalt und Eigenverantwortung miteinander?
  6. Und wie fühlt es sich an, wirklich angekommen zu sein?
Eine Frau in einem roten Kleid spricht bei einer Veranstaltung in ein Mikrofon, hinter ihr ist ein rot-weißes Banner zu sehen.
Ellen Uloth: Die Gründerin von SINN|MACHT|GEWINN ist Bewohnerin im Gemeinschaftsprojekt Leben im Fläming (LiF)

Von der Sehnsucht zur konkreten Vision

“Es war meine große Sehnsucht, genau so zu leben, wie wir jetzt leben”, erzählt Dr. Kerstin Schulenburg. Bereits 2012 begann ihre Reise mit dem Besuch von Gemeinschaften und einem intensiven Studienprojekt. “Ich habe 15 Gemeinschaften besucht und qualitative Interviews geführt. Daraus entstand ein Leitfaden für zwischenmenschliche Prozesse – wie man von eins auf hundert kommt.”
Die Region Bad Belzig wählte sie bewusst: “Ich habe hier gelebt, Freundschaften aufgebaut, Gemeinschaftskurse im ZEGG besucht. Und nach 30 Jahren Berlin wollte ich genau hier etwas Neues gründen.”


Leitbild als gemeinsamer Kompass

Ein zentrales Element des Projekts ist das gemeinsam entwickelte Leitbild. “Starte mit dem Leitbild – die Ausrichtung ist das, was zieht”, sagt Dr. Kerstin Schulenburg. Bereits in der Anfangsphase der Pioniergruppe wurde bewusst auf eine gemeinsame Ausrichtung gesetzt, die Orientierung für alle weiteren Entscheidungen bot. “Diese gemeinsame Ausrichtung wurde von allen mitentwickelt – das war nicht meine Vision, sondern die Vision der Gruppe.”

Auch bei der späteren Aufnahme neuer Mitglieder war das Leitbild ein wichtiges Kriterium: “Deswegen sage ich noch mal: Leitbild. Da kommen dann eigentlich keine Leute, die etwas komplett anderes wollen.” Entscheidungen wurden im Konsent getroffen – stets mit Blick auf die Frage: “Fördert es das Leitbild oder schädigt es das?”

Vom Konzept bis zum Einzug:
Ein Prozess über viele Jahre

Die Umsetzung des Projekts dauerte mehrere Jahre und folgte einem strategisch klar definierten Plan. “Weihnachten 2020 habe ich die Website freigeschaltet – mit dem Ziel, Menschen mit ähnlichen Sehnsüchten anzusprechen”, so Kerstin. “Schon im Frühjahr 2021 startete dann die Arbeit mit der Pioniergruppe.” Diese Gruppe – etwa 12 Erwachsene plus Familien – arbeitete intensiv an allen entscheidenden Fragen: Bauplanung, Architektur, Gemeinschaftsbildung und Aufnahmeverfahren. “Einige von uns haben über 20 Stunden pro Woche dafür investiert – über Monate hinweg.”

Parallel liefen Verhandlungen mit Architekturbüros, die Gründung der Genossenschaft, die Entwicklung des Bebauungsplans und die Finanzplanung. “Wir haben die Genossenschaft bewusst so konzipiert, dass niemand Anteile weiterverkaufen kann – das Projekt bleibt der Gemeinschaft erhalten”, erklärt Kerstin. Der Bau begann schließlich im Jahr 2022. Der Einzug der ersten BewohnerInnen erfolgte Ende 2024, im Februar 2025 waren fast alle Wohnungen bezogen.

Architektonischer Lageplan mit Wohngebäuden, Parkplätzen, Wegen, Landschaftsgestaltung und umgebendem Grün.
Leben im Fläming (LiF): Lageplan

Wer hier lebt – Vielfalt auf 16.800 Quadratmetern

Im Projekt “Leben im Fläming” wohnen derzeit rund 90 Menschen – darunter etwa 30 Kinder. Die Wohnungsgrößen und Lebensmodelle sind bunt gemischt, was Teil des Konzepts ist. “Unsere älteste Bewohnerin ist 72, unsere jüngsten sind im Kita-Alter”, so Ellen Uloth.
Schon bei der Zusammensetzung der Pioniergruppe war die Altersmischung ein zentrales Kriterium. “Wenn man nur mit jungen Familien startet, wird es schwer, später ältere Menschen zu gewinnen – und umgekehrt, erklärt Kerstin Schulenburg. Diese bewusste Vielfalt zeigt sich heute im Alltag: in den gemeinsamen Gärten und in der lebendigen Nachbarschaft, die wie ein kleines Dorf funktioniert.

Entstanden ist auf einem Grundstück von 16.800 qm ein Quartier aus vier modernen Holzhäusern mit 45 Wohnungen sowie zusätzlich drei Gemeinschaftsbauten: eine Küche mit Speiseraum, ein Meditationsraum, ein Co-Working-Haus, ein Werkstattbereich und ein großer Garten. “Unsere Häuser sind in Holzständerbauweise gebaut, die Fassade ist schlicht, aber modern”, beschreibt Ellen Uloth. “Die Wohnungen sind über Veranden erschlossen. Du trittst direkt von der Veranda in deine Wohnung – das fördert Begegnungen.”

Modernes Mehrfamilienhaus aus Holz mit Balkonen, Topfpflanzen und mehreren davor geparkten Fahrrädern.
Die Veranden im Gemeinschaftsprojekt in Bad Belzig bieten viel Platz für Begegnugen

Gemeinschaft braucht Struktur – und Entscheidungskraft

Ein zentrales Erfolgsprinzip: die sogenannte Pioniergruppe. “Wir haben nicht in großer Runde diskutiert, sondern mit einer kleinen, strategisch besetzten Gruppe grundlegende Entscheidungen getroffen – von der Architektur über das Leitbild bis hin zur Rechtsform”, erklärt Kerstin Schulenburg. “In dieser Gruppe mussten schon alle Altersgruppen vertreten sein – sonst bildet sich die gewünschte Mischung später nicht mehr.”

Auch finanziell war der Einstieg klar geregelt: „Jeder musste von Anfang an Geld einbringen und Zeit investieren. Mindestens ein Wochenende im Monat und aktive Mitarbeit in einem der Kreise waren Pflicht.”

Ellen Uloth beschreibt den Unterschied zu früheren Erfahrungen mit anderen Bauprojekten: “Wir waren vorher in einer Gruppe, die nach drei Jahren immer noch nichts entschieden hatte. Dann traf ich auf Kerstin – und habe gesagt: Dafür gebe ich sogar meinen Traum vom Haus am See auf.”

Ein hölzerner Fahrradunterstand mit mehreren abgestellten Fahrrädern neben einem Parkplatz mit Autos im Hintergrund.
LiF - Leben im Fläming: Viel Platz auch für Fahrräder

Lösungen statt Verzicht: Solidarität, wenn es teuer wird

Als die Baupreise explodierten, fand die Gruppe eine gemeinschaftliche Lösung. “Wir haben einen Solidarfonds gegründet”, erklärt Kerstin. “Wer mehr Eigenkapital hatte, konnte zusätzlich investieren – andere bekamen dadurch eine Mietkostensenkung.”

Ellen erinnert sich: “Normalerweise wird bei Kostensteigerungen zuerst an den Gemeinschaftsflächen gespart. Wir haben gesagt: Genau die brauchen wir – und haben lieber auf eine mobile Trennwand verzichtet.”

Holzwohnhäuser und ein einstöckiges Gebäude umgeben einen grünen Rasen unter einem teilweise bewölkten Himmel.
Leben im Fläming (LiF): Vier Wohnhäuser und drei Gemeinschaftshäuser in Holzbauweise auf rund 17.000 qm Grundstück

Eine Bewegung in die Region hinein

Die Offenheit zur Nachbarschaft ist Teil des Konzepts. “Zur Grundsteinlegung sind viele Menschen aus der Umgebung gekommen. Sie haben uns sogar einen Obstbaum geschenkt”, sagt Kerstin. “Wir wollen kein Ufo in der Region sein, sondern Teil der Gemeinschaft.”
Künftig sollen Sommerfeste, Führungen und weitere Kooperationen folgen.

Einstöckiges Holzhaus mit großen Fenstern, auf einer Wiese gelegen und von Bäumen unter einem bewölkten Himmel umgeben.
Gemeinschaftsflächen am Wald im Wohnprojekt Leben im Fläming (LiF).

Ein gemeinsames Ankommen – mit Aussicht

Heute leben alle bis auf zwei Parteien fest im Quartier. “Wir wurden mit Suppe und Tee empfangen, als wir eingezogen sind. Das war so besonders”, sagt Ellen. “Es war klar: Hier ist man wirklich willkommen.“

Kerstin Schulenburg ergänzt: “Wir haben aber auch gelernt, dass der Rückzug die Voraussetzung ist, um in Gemeinschaft leben zu können. Das war ein Lernprozess – gerade nach dem Einzug.”

“Hier will ich nur noch mit den Füßen voran rausgetragen werden”, sagt Ellen lachend. “Aber uns ist auch klar: Wenn wir alle hier alt werden, müssen wir über Pflege nachdenken. Erste Ideen für ein Pflegeprojekt auf dem Nachbargrundstück gibt es bereits.“

Moderne Mehrfamilienhäuser aus Holz mit Balkonen, grünem Rasen, Fahrradständern und angelegtem Garten im Vordergrund.
Frisch bezogen: Die Holzhäuser in Bad Belzig kurz nach der Fertigstellung im Winter

Warum Sie dieses Podcast-Interview hören sollten?

Dieses Gespräch bietet seltene und ehrliche Einblicke in die Herausforderungen und Chancen eines echten Gemeinschaftsprojekts. Es zeigt, wie klare Strukturen, offene Kommunikation und gemeinschaftlicher Wille ein visionäres Wohnprojekt möglich machen – inklusive konkreter Tipps für alle, die selbst über alternative Wohnformen nachdenken.

Und vor allem: Es ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Zukunft gemeinsam gestaltet werden kann.


Noch mehr Infos gibt es hier:

Webseite Projekt Leben im Fäming

Ellen Uloth:
LinkedIn-Profil

Webseite sinnmachtgewinn.de

Dr. Kerstin Schulenburg:
Webseite www.cohousing.de
Webseite www.dialog-im-mittelpunkt.de

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Interview mit Ellen Uloth & Dr. Kerstin Schulenburg: Zuhause für Generationen als Gemeinschaftsprojekt

 

Claudia Mattheis:
Hallo, herzlich willkommen in meinem LIVVING Podcast Studio, liebe Ellen Uloth und liebe Kerstin Schulenburg. Warum ich euch beide zusammen eingeladen habe? Zum einen, weil ihr natürlich beide interessante Persönlichkeiten seid mit mutmachenden Projekten. Du, Ellen, bist Gründerin von “Sinn macht Gewinn”, einer Plattform für Unternehmerinnen, die sich für eine nachhaltige, sinnstiftende und enkeltaugliche Wirtschaft von morgen einsetzen. Und du, Kerstin, bist selbstständig als Coach und beschäftigst dich seit einigen Jahren mit der Umsetzung von Co-Housing-Projekten. Außerdem bist du Initiatorin von “Leben im Fläming”, einem Gemeinschaftsprojekt in Bad Belzig bei Berlin, in dem ihr beide seit einigen Wochen gemeinsam mit fast 90 anderen Menschen lebt. Genau darüber möchte ich heute mit euch sprechen. Denn gemeinschaftlich und mit mehreren Generationen in einer Genossenschaft zu leben, ist für viele ein Traum – aber ein so großes Wohnprojekt mit unterschiedlichen Menschen umzusetzen, klingt auch nach einer echten Herausforderung.

Claudia Mattheis:
Zuerst die Frage an dich, Kerstin, als Initiatorin von “Leben im Fläming”: Wie bist du auf die Idee gekommen, dieses Gemeinschaftsprojekt zu gründen? Gab es da eine Initialzündung?

Kerstin Schulenburg:
Ja, es war meine große Sehnsucht, genau so zu leben, wie wir jetzt leben – also mit vielen unterschiedlichen Menschen, mit Kindern, mit Älteren, mit Menschen mittleren Alters. Meine Reise begann etwa 2012 oder 2013, als ich mich dem Thema Gemeinschaft angenähert habe. Ich habe verschiedene Gemeinschaften besucht, einen Gemeinschaftskurs in einem Projekt gemacht und gemerkt, dass das, was ich mir wünsche, Sinn macht, wenn ich es selbst gründe. Für den Gründungsprozess habe ich mich drei Jahre lang vorbereitet und eigentlich alle meine Kompetenzen genutzt, die ich je im Leben erworben habe. Der erste Schritt war eine Studie, für die ich rund 15 Gemeinschaften besucht und dort qualitative Interviews geführt habe. Daraus habe ich einen Leitfaden für zwischenmenschliche Prozesse veröffentlicht: Wie schafft man es, von „eins auf hundert“ zu kommen? Ab 2018/2019 habe ich dann auch andere Gemeinschaften in der Gründung begleitet – und wir sind bei unserem Projekt genau nach diesem Leitfaden vorgegangen.

Claudia Mattheis:
Darauf kommen wir gleich noch ausführlicher zu sprechen. Aber noch mal zurück: Bist du mit deiner Idee losgezogen und irgendwie in Bad Belzig gelandet? Oder hast du gezielt gesucht? Warum hast du dich für diesen Ort entschieden?

Kerstin Schulenburg:
Weil ich hier gelebt habe. Ich bin 2013 nach Belzig gezogen. Der Auslöser war das ZEGG, eine große Gemeinschaft hier, bei der ich auch den Gemeinschaftskurs gemacht habe. Die Region ist einfach spannend – es gibt viele Projekte, die Gegend ist sehr vernetzt. Ich habe hier Freundschaften geschlossen und gemerkt, ich möchte genau hier, rund eine Stunde von Berlin entfernt, etwas gründen. Auch, weil ich vorher 30 Jahre in Berlin gelebt habe.

Claudia Mattheis:
Beschreib doch mal dieses Projekt – wie kann man sich das vorstellen? Wie groß ist das Grundstück, wo liegt es, sind es mehrere Häuser? Wie sehen die Häuser aus?

Kerstin Schulenburg:
Wir haben ein Baugrundstück und darauf vier Mehrfamilienhäuser sowie drei Gemeinschaftshäuser gebaut. Insgesamt haben wir rund 22 Millionen Euro investiert. Bei uns leben etwa 30 Kinder plus ihre Eltern, dazu etwa 30 Menschen, die hier als Singles oder Paare wohnen. Die Altersspanne reicht von etwa zwei bis 72 Jahren.

Claudia Mattheis:
Damit sich unsere Hörer das besser vorstellen können: Ellen, beschreib doch mal, wie sehen die Häuser aus? Sind das mehrgeschossige Häuser? Wie sehen die Fassaden aus? Gibt es Balkone, Gemeinschaftsflächen, Coworking-Spaces, Gemeinschaftsküchen, Garten?

Ellen Uloth:
Ja, es sind moderne Holzhäuser – quadratisch, praktisch, gut könnte man sagen. Sie haben Flachdächer und eine Holzfassade und sind in Holzständerbauweise gefertigt. Beton gibt es tatsächlich nur bei den Bodenplatten und den Kellern unter den Veranden. Besonders ist auch, dass die Wohnungen nicht über ein klassisches Treppenhaus erschlossen werden, sondern über eine Veranda. Die Haustür geht also direkt auf die Veranda, von dort gelangt man direkt in die Wohnung. Die Häuser sind zwei- bzw. dreigeschossig, pro Etage gibt es – je nach Hausgröße – vier, fünf oder auch mal sechs Wohnungen, mit unterschiedlich großen Grundrissen. Die Gemeinschaftsräume befinden sich in den separaten Gemeinschaftshäusern. Eines davon, das „Gemeinschaftshaus Eins“, liegt am Waldrand – dort gibt es eine Gemeinschaftsküche, einen Speiseraum, einen großen teilbaren Meetingraum, ein Wohnzimmer mit Kamin, einen Meditationsraum. Im Eingangsbereich unseres Geländes gibt es noch zwei weitere Gemeinschaftshäuser: ein Coworking-Haus, in dem es auch Übernachtungsmöglichkeiten gibt, und das sogenannte Werkstatthaus, in dem inzwischen mehr als nur Werkstatt stattfindet. Dazwischen ist abfallendes Gelände, das gerade von Landschaftsbauern gestaltet wird, und das wir später selbst weiter pflegen und erhalten wollen.

Claudia Mattheis:
Das klingt wirklich nach einem großen Projekt! Kerstin, wie setzt man so etwas erfolgreich um? Was sind deine Leitlinien? Wie geht man das an?

Kerstin Schulenburg:
Ich bin sehr strategisch vorgegangen und habe mich gefragt, woran andere Projekte gescheitert sind. Ein häufiger Grund: Die Gruppe klärt zuerst nicht, ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben will. Das habe ich vermieden, indem ich das Grundstück schon gekauft habe – so war der Ort gesetzt. Viele Gruppen treffen sich jahrelang, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Zweitens: Der Prozess, wie wir vorgehen, war klar definiert. Die Grundsatzentscheidungen – Architektur, städtebauliches Konzept, Rechtsform – wurden nicht in einer großen Gruppe getroffen, sondern zunächst in einer sogenannten Pioniergruppe. Für den Start empfiehlt es sich, eine aktive Kerngruppe von etwa 15 Personen zu haben. Wir waren zwischen neun und zwölf Leute, die intensiv gearbeitet und alle wesentlichen Entscheidungen getroffen haben. In dieser Pioniergruppe sollte auch schon die Altersmischung abgebildet sein, die man später im Projekt haben will. Das war ein Kriterium für die Aufnahme in die Gruppe.

Kerstin Schulenburg:
Der Auswahlprozess für die Pioniergruppe war sehr durchdacht: Es gab ein externes Kuratorium, das gemeinsam mit mir die Auswahl getroffen hat. Wer dabei sein wollte, musste von Anfang an einen finanziellen Beitrag leisten – Geld ist Energie – und wusste, dass in den nächsten ein bis zwei Jahren mindestens ein Wochenende pro Monat investiert werden muss, plus Mitarbeit in einem der Kreise. Die Menschen, die gekommen sind, mussten also Zeit, Engagement und Geld einbringen – das hat genau die angezogen, die man auch in so einem Projekt haben will. Wir arbeiten soziokratisch, treffen also Entscheidungen im Konsent, sodass sich alle voll einbringen können. Dieses „sich verwirklichen können“ in einem Wohnprojekt ist sehr attraktiv.

Ellen Uloth:
Das kann ich absolut bestätigen. Wir waren, bevor wir dich getroffen haben, schon mit einer anderen Gruppe unterwegs, die bereits seit drei Jahren an einem Projekt gearbeitet hat – aber nie wirklich vorangekommen ist. Alles, was wir eingebracht haben, verlief im Sand. Als ich auf Kerstin und ihre Website gestoßen bin, war ich begeistert von der klaren Rahmensetzung, inklusive der sofortigen finanziellen Beteiligung fürs Eigenkapital und der professionellen Moderation der Gruppe. Ich habe sogar meinen Traum vom Leben am See aufgegeben, weil klar war: Hier kann ich mich einbringen, und es ist trotzdem alles gut organisiert und zielgerichtet.

Claudia Mattheis:
Kerstin, wie bist du an Menschen wie Ellen gekommen? Hast du Anzeigen geschaltet oder Suchmaschinenoptimierung gemacht?

Kerstin Schulenburg:
Durch meine Vorarbeit und die Studie kannte ich die Szene ganz gut. Ich durfte Newsletter aus der Szene nutzen und habe das sehr bewusst gemacht, um gezielt Menschen anzusprechen, die sowohl im Berufsleben stehen als auch offen für neue Lebensentwürfe sind. Es gibt hier eine wahnsinnige Kompetenz, das macht richtig Spaß. Die Sehnsucht nach einer solchen Gemeinschaft habe ich auf der Website in vier Sätzen beschrieben: individuell und gemeinsam (also Gemeinschaftshäuser, aber auch eigene Wohnung mit Küche und Bad), Vielfalt, innovative Methoden und nachhaltiges Leben. Diese Werte haben wir dann gemeinsam in der Pioniergruppe weiterentwickelt und unser Leitbild formuliert.

Claudia Mattheis:
Wie groß war die Pioniergruppe?

Kerstin Schulenburg:
Wir waren etwa zwölf Erwachsene, dazu kamen Partner und Kinder – insgesamt rund 20 Personen. Das Leitbild werden wir in ein, zwei Jahren mit der jetzigen Gruppe noch mal erneuern.

Claudia Mattheis:
Nach der Pioniergruppe: Wie wurde aus deinem Grundstück ein gemeinschaftliches Projekt – auch finanziell?

Kerstin Schulenburg:
In der Pioniergruppe haben wir die Rechtsform entschieden. Für mich war klar, dass es kein Privateigentum werden sollte, damit eine langfristige Perspektive möglich ist. Wir haben uns für die Genossenschaft entschieden und sie in der Satzung so abgesichert, dass niemand frei verkaufen kann, sondern nur sein Geld zurückbekommt, wenn er aussteigt. Die Gruppe entscheidet, wen sie neu aufnimmt.

Claudia Mattheis:
Wann war das ungefähr?

Kerstin Schulenburg:
Weihnachten 2020 habe ich das online gestellt. Im Januar und Februar gab es Werbeabende, dann kamen rund 35 Bewerbungen, von denen 15 ausgewählt wurden. Ende März haben wir mit der Arbeit begonnen – das war mitten im Lockdown.

Claudia Mattheis:
Wie liefen die nächsten Schritte, um das Projekt wirklich auf die Beine zu stellen? Ging es vor allem ums Finanzielle?

Kerstin Schulenburg:
Da würde ich widersprechen. Entscheidend war für mich das Leitbild, das die Ausrichtung vorgibt. Wir haben erst zwei Wochenenden zur soziokratischen Arbeitsweise gemacht und bereits am dritten Wochenende entschieden, eine Genossenschaft zu gründen. Die Genossenschaftsgründung und der Eintrag haben über ein Jahr gedauert. Erst dann konnte ich das Grundstück zum Einstandspreis an die Gruppe übergeben.

Claudia Mattheis:
Wie habt ihr in der Pioniergruppe gearbeitet?

Kerstin Schulenburg:
Wir hatten thematische Kreise: Bau, Finanzierung & Recht, Organisationsentwicklung und Gemeinschaftsbildung. Die Kreise haben entscheidungsreife Vorlagen erarbeitet, die an den Wochenenden vorgestellt, diskutiert und im Konsent entschieden wurden – wie bei einer klassischen Projektentwicklung.

Claudia Mattheis:
Welche Rolle spielte die Soziokratie?

Kerstin Schulenburg:
Das Entscheidende ist der Konsent – es gibt keine schwerwiegenden Einwände gegen das gemeinsame Ziel, unser Leitbild. Die Moderation ist sehr strukturiert, alle können mitwirken, und es gibt keine endlosen Sitzungen.

Claudia Mattheis:
Ellen, wie hast du das als jemand erlebt, der später dazukam?

Ellen Uloth:
Ich bin dazugekommen, als die Pioniergruppe die wesentlichen Entscheidungen getroffen hatte. Kurz vor Abschluss habe ich Kerstin kennengelernt, war sofort begeistert und musste bis April auf die ersten Infoveranstaltungen für Neue warten. Es gab eine Grundstücksbesichtigung, ein gemeinsames Mittagessen, Kennenlernen, dann ein Interview mit zwei Mitgliedern der Pioniergruppe. Wenn das gepasst hat, musste man abwarten, ob die Gruppe einen aufnimmt. Im August kam die Zusage, im Oktober war das erste Wochenende mit allen neuen Familien. Es gab eine Probezeit von drei Monaten mit Mitarbeit an den Wochenenden und in den Kreisen. Nach den drei Monaten konnten beide Seiten entscheiden, ob es passt. Manche sind in dieser Zeit ausgestiegen, vor allem Alleinerziehende, bei denen das mit Ex-Partnern nicht funktionierte, oder Menschen, bei denen es beruflich nicht passte. Jetzt sind fast alle Wohnungen belegt, nur eine ist noch in der Probezeit.

Claudia Mattheis:
Kerstin, wie schafft man es, eine Gemeinschaft zu formen und zu spüren, ob es passt?

Kerstin Schulenburg:
Der Auswahlprozess ist gut. Die Leute kommen meist schon mit einer ähnlichen Sehnsucht. Im Interview merkt man schnell, ob es passt. Bei der ersten Aufnahmephase haben wir Bewerbungsbögen mit Fotos entlang der Alterslinie gelegt und geschaut, wer wirklich Begeisterung ausgelöst hat. Die, bei denen das nicht der Fall war, sind stillschweigend rausgefallen. Wir achten darauf, dass es konstruktive Menschen sind, die den Dialog suchen. Problematische Fälle haben sich meist von selbst erledigt, die Dynamik der Gruppe wirkt da sehr regulierend.

Claudia Mattheis:
Was sind Herzgespräche?

Ellen Uloth:
Das ist eine Methode, mit der wir an den Wochenenden starten: Zwei Menschen setzen sich zusammen – am besten mit jemandem, den man noch nicht so gut kennt – und jeder hat fünf bis zehn Minuten Zeit, über eine bestimmte Frage zu sprechen, etwa: “Wie geht es dir mit einer bestimmten Entscheidung?” Der andere hört nur zu, kommentiert nicht. Danach wird gewechselt. So lernt man sich sehr persönlich kennen, auch mit Ängsten, Sorgen oder Freuden.

Claudia Mattheis:
Der Bau war sicher herausfordernd, gerade in dieser Zeit. Was waren die größten Hürden?

Kerstin Schulenburg:
Die kontinuierliche Baukostensteigerung war die größte Herausforderung.

Ellen Uloth:
Genau, damit ging es praktisch gleich los. Schon im Dezember hatten wir das erste Mal das Thema Baukostensteigerung, und das während des Lockdowns. Aber wir haben kreative Lösungen gefunden: Wer mehr Eigenkapital hatte, konnte das einbringen und bekam eine Mietkostensenkung. Es gibt einen Solidarfonds für Menschen, für die es sonst zu teuer wäre. Das hat dank unserer Durchmischung und der hohen Motivation gut funktioniert. Wir haben keine Gemeinschaftshäuser gestrichen – das ist unser Kern.

Kerstin Schulenburg:
Ja, wir sind um ein Drittel teurer geworden, aber durch bewusste Entscheidungen haben wir die Gemeinschaftsräume erhalten. Wir mussten zwar auf einige ökologische High Standards verzichten, aber die Gemeinschaft war uns wichtiger.

Ellen Uloth:
Wir haben beispielsweise eine mobile Trennwand im großen Gemeinschaftshaus gestrichen und versuchen, die später nachzurüsten. Auch auf Lehmdecken mussten wir verzichten und so rund eine Million Euro gespart.

Claudia Mattheis:
Trotzdem habt ihr Wert auf nachhaltigen Bau gelegt?

Kerstin Schulenburg:
Ja, wir sind nach DGNB zertifiziert und haben wahrscheinlich den Goldstandard. Es gibt Geothermie, Photovoltaik, jedes Bauteil wurde auf seine ökologische Wirkung geprüft. Die Toilettenspülung läuft über Grauwasser, das aus Duschen und Waschmaschinen kommt – dafür haben wir viel investiert.

Claudia Mattheis:
Gab es Standards bei der Wohnungsgestaltung, um Kosten zu sparen?

Kerstin Schulenburg:
Wir haben es versucht – z. B. gibt es überall das gleiche Parkett, nur drei verschiedene Fliesen. Bei den Grundrissen waren es ursprünglich fünf, sechs, am Ende wurden es aber leider zwölf, weil viele Wünsche untergebracht werden sollten.

Ellen Uloth:
Aber nach der Festlegung konnte niemand mehr Änderungen an seinem Grundriss vornehmen, sonst wären die Kosten explodiert.

Claudia Mattheis:
Hat sich eure Gemeinschaft während der Bauphase weiter verändert?

Kerstin Schulenburg:
Ja, nach der ersten Aufnahmewelle waren wir etwa 50 Erwachsene, jetzt sind es über 70. Ein Drittel ist ausgestiegen, ein Drittel neu dazugekommen – das ist ganz typisch.

Claudia Mattheis:
Jetzt sind aber alle Wohnungen belegt?

Ellen Uloth:
Die ersten sind Ende November eingezogen, dann nach und nach bis Februar. Ich bin am 10. Februar eingezogen – das war wunderbar, weil die, die schon da waren, gekocht und uns versorgt haben. Das war sehr besonders.

Claudia Mattheis:
Wie wurdet ihr in der Region Bad Belzig aufgenommen? Wie funktioniert das Zusammenleben mit der Nachbarschaft?

Kerstin Schulenburg:
Wir haben die Nachbarn gleich zur Grundsteinlegung eingeladen. Über 20 Menschen aus der Umgebung sind gekommen, die Stadt Bad Belzig hat den Bebauungsplan einstimmig beschlossen. Insgesamt haben wir ein gutes Standing, planen auch Führungen und Sommerfeste, um uns weiter zu vernetzen.

Ellen Uloth:
Wir haben schon beim Tag der Architektur teilgenommen, viele Projekte in der Region begrüßen uns, und es gibt viele Verbindungen. Uns ist wichtig, kein „Ufo“ zu sein, sondern Teil der Region zu werden.

Claudia Mattheis:
Wie schafft man den Spagat zwischen Gemeinschaft und Individualität?

Kerstin Schulenburg:
Das ist Übungssache. Anfangs will man ständig mit allen zusammen sein, merkt aber schnell, dass Rückzug wichtig ist. Wir haben sonntägliche Sharing-Runden eingeführt, in denen das ein großes Thema war. Rückzug ist die Voraussetzung für gutes Zusammenleben.

Claudia Mattheis:
Welchen Rat gebt ihr Menschen, die überlegen, in eine Gemeinschaft zu ziehen oder selbst eines zu gründen?

Kerstin Schulenburg:
Wer so etwas gründen will, braucht unbedingt Coaching. Ich habe mich selbst immer wieder coachen lassen – es ist wirklich viel Arbeit, die man nur schafft, wenn die Sehnsucht groß genug ist. Informiert euch vorher gut, lest Bücher wie die von Heinz Feldmann oder aus Sieben Linden.

Ellen Uloth:
Ich kann Kerstins Plan nur empfehlen. Kontinuität und die Bereitschaft, sich einzubringen, sind entscheidend. Wer das nicht macht, verliert am Ende viel mehr Zeit und Nerven.

Kerstin Schulenburg:
Und: Gruppensitzungen sollten immer extern moderiert werden – dafür muss von Anfang an ein Geldtopf eingeplant werden.

Claudia Mattheis:
Normalerweise ist meine letzte Frage: Wie wollt ihr in Zukunft leben? Ich frage dich, Kerstin: Wie möchtest du in Zukunft leben?

Kerstin Schulenburg:
Hier und möglichst lange gesund. Für den Fall der Pflegebedürftigkeit gibt es schon erste Ideen für ein Nachbargrundstück.

Claudia Mattheis:
Und bei dir, Ellen? Du fühlst dich angekommen und willst nie wieder weg?

Ellen Uloth:
Ja, das war schon der Plan: Hier möchte ich alt werden – wohl wissend, dass es auch eine Herausforderung ist, wenn alle so lange bleiben. Aber im Moment ist es wirklich ein Zuhause.

Claudia Mattheis:
Vielen Dank für das Gespräch und die ehrlichen Einblicke! Das hört man selten so offen. Vielen Dank, dass ihr meine Gästinnen wart.

Kerstin Schulenburg:
Danke für die Einladung.

Ellen Uloth:
Ja, vielen Dank.

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